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Das Berliner Ensemble Sistanagila
Foto: KlunkerkranichBlau

Vielfalt, Frieden und Respekt

17. Juli 2024

3. Ausgabe von Shalom-Musik.Koeln – Musik 07/24

„Together Now“ (übers.: „Jetzt zusammen“) – so lautet das Motto der diesjährigen Ausgabe von Shalom-Musik.Koeln. Die Veranstalter:innen möchten zusammen mit jüdischen und nicht-jüdischen Mitwirkenden ein Zeichen für Vielfalt, Frieden und Respekt in schwierigen Zeiten setzen. Zu Gast ist u.a. das israelisch-iranische Ensemble Sistanagila mit einer Mischung aus Klezmer, sephardischer und persischer Musik (17.8., Stadtgarten). Mehr als 60 Musiker:innen spielen am 18. August kostenlose Kurzkonzerte an diversen Orten in der Stadt. Zu hören sind mitunter Kantorenmusik, Avantgarde und eine Neubearbeitung von Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“. Mit dem Ziel, einen gemeinsamen Auftritt im Kölner Stadtgarten auf die Beine zu stellen, lädt die Offene Jazz Haus Schule am darauffolgenden Tag zu einem Musik-Workshop ein, der den Zusammenhalt stärken und gegen Antisemitismus mobilisieren soll.

Das Programm beschränkt sich jedoch nicht nur auf Musik: So befasst sich eine Stadtführung mit den jüdischen Wurzeln Kölns (18.8., Treffpunkt: Kreuzblume). Das Filmforum NRW zeigt außerdem den expressionistischen Stummfilmklassiker „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (1920) von Paul Wegener mit musikalischer Begleitung (17.8.). Die Handlung ist im Prag des 16. Jahrhunderts verortet: Um ein jüdisches Getto vor der Verfolgung durch den Kaiser zu beschützen, erschafft Rabbi Löw einen Golem, ein mystisches Wesen aus Lehm, das aus der jüdischen Literatur des Mittelalters stammt. Die aus Partituren von u.a. Franz Liszt und Aleksandr Skrjabin zusammengestellte Musik interpretieren Pianistin Olga Pashchenko und Peter Dostal-Berg am Schofar-Horn. Dieses altertümliche Instrument, das aus dem Horn eines Widders besteht und auch in Wegeners Film auftaucht, hat seinen Ursprung im Judentum und kommt auch heute noch in Synagogen zum Einsatz.

Für den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, stellt das Festival die Bedeutung der Sichtbarkeit von jüdischer Kultur heraus: „Ich bin fest davon überzeugt: je selbstverständlicher jüdisches Leben als Teil unserer Kultur wahrgenommen wird, desto weniger Gefahr läuft es, angegriffen zu werden.“ Am 18. August tritt Klein als Violinist mit dem Trio Accento im Kölner C. Bechstein Centrum auf.

Shalom-Musik.Koeln | 15.-25.8. | div. Orte in Köln und Umgebung | www.shalom-musik.koeln

Tim Weber

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