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„One World Is Not Enough“
Foto: Armada Theater / GohmertZier

Es geht immer ums Überleben

29. November 2019

Das neue Jahr im Essener Maschinenhaus – Bühne 12/19

Während über die Rundfunkempfänger und Bildröhren die Rückblenden auf das zweite vergangene Jahrzehnt des neuen Jahrtausends rauschen und flimmern, hat das Maschinenhaus Essen schon konkrete Pläne für das neue Jahr. Und da ist das erste Highlight eineLive-Katastrophenfilm-Performance ab 14 Jahren. Passend zu den aktuellen Klimadiskussionen will das Armada Theaterkollektiv die Auswirkungen menschlichen Handelns auf das Ökosystem untersuchen. Unter den Hauptdarstellern beim Dieseln in die Katastrophe findet sich auch die moderne Wegwerfgesellschaft, die wohl das Fass zum Überlaufen bringen wird, wenn da nicht umgehend ein Umdenken erzeugt wird. Das Stück „One World Is Not Enough“ stellt dabei im Januar die entscheidende Frage, ob die Welt, in der wir heute alle leben, überhaupt noch zu retten ist und so zelebrieren sie im Maschinenhaus die dystopische Idee vom Untergang des Homo Sapiens auf der Erde und das anhand einer Miniaturwelt auf der Bühne. Allerdings politisch „schonungslos“ auf humorvolle wie poetische Weise.

Schon im Dezember wird es auf der Bühne ziemlich politisch. Das „Sächsische Schweiz kollektiv“ zeigt mit „Tiere!“ eine theatrale Dokumentation. Das sei schließlich ein beliebtes Unterhaltungs- und Bildungsformat für die ganze Familie. Aber die ziemlich performative Truppe, die mit Masken, Objekten und physischen Einlagen arbeitet, zeigt natürlich nicht nur die fast verhungerten Eisbären. Sie, ich zitiere mal, „verpackt naturwissenschaftliche Informationen häppchenweise in poetisch-narrative Texte, kombiniert diese mit wahlweise atemberaubendem oder superniedlichem Bildmaterial, würzt das Ganze ordentlich mit pathetischer Filmmusik und macht so aus jeder Kreatur einen vermenschlichten Protagonisten in einer spannenden Geschichte des Überlebens“. Das hört sich in der Tat spannend an und wird wohl auch ziemlich witzig, wenn sie dann mit acht eigenhändig angefertigten Ganzkörperkostümen über die Bühne robben und flattern. Der tiefere Kern erschließt sich beim Nachdenken über den Bezug des Menschen zu seiner Umwelt, eben als mega-egozentrisches Säugetier auf einem Planeten, den wir nicht alleine bewohnen.

Tiere! | Di 17.12. 20 Uhr | One World Is Not Enough | Fr 17.1. 20 Uhr | Maschinenhaus Essen | 0201 837 84 24

PETER ORTMANN

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