Upcycling bedeutet im Gegensatz zu Recycling nicht die Wieder- sondern die Aufwertung von Reststoffen. Und tatsächlich sind in den letzten Jahren die Ideen dazu, wie Müll kreativ und sinnvoll aufgehübscht und wiederverwertet werden kann, explodiert. In Do-it-yourself-Projekten werden Möbel selber aus Pappkartons gebastelt, Wachsreste zu eigenen Duftkerzen zusammengekittet oder Joghurtbecher zu Lichterketten umfunktioniert. Professioneller wird es mit Lederersatz aus Ananasblättern, Taschen aus LKW-Planen oder Dekoschalen aus altem Vinyl.
Der Trend und auch die Notwendigkeit, unseren Müllausstoß in den Griff zu kriegen, sind ungebrochen und die dritte Ausgabe des Dortmunder Trash Up! Festivals im Depot die logische Folge. Ein Mix aus praktischen Workshops, theoretischen Vorträgen und Diskussionen sowie parallelen Filmvorführungen im sweetSixteen sorgt auch diesmal für zwei ebenso spannende wie informative Festivaltage. Kritische Hinterfragung der Upcycling-Idee, ihrer Nachhaltigkeit und Wirksamkeit inklusive. Vor Ort ist in diesem Jahr zum Beispiel der Unverpackt Laden Dortmund, um zu demonstrieren, wie sich Waschmittel oder Deo ganz leicht selbst herstellen lassen. Schon Stammgäste sind eltingMöbel aus Essen, die zum Bau eigener Ordnungsbrettchen aus Sperrmüllresten anleiten oder die Urbanisten mit einem Einblick in die Umwandlung von Müll in schmucke Accessoires. Hinzu kommen Impulsvorträge der Festivalcrew.
Noch besser als Upcycling ist natürlich die Müllvermeidung. Shia – laut eigener Beschreibung „aufmüpfiges Krümelmonster und disziplinlose Socke“ hinter dem Kölner Zero-Waste-Blog Wasteland Rebels – erklärt in einem Vortrag, wie sie ihr jährliches Müllaufkommen auf die Größe eines Honigglases reduziert. Solche werden bei Trash Up! allerdings gar nicht erst produziert: Im DEW21 Festival-Café können sich BesucherInnen mit veganen Snacks stärken und der Kopf kann bei so viel Input mit Musik von DJs Dr. Štefan Funk & DJ Jupp Heimbreaks ein bisschen chillen und die Vision eines müllfreien Lebens sacken lassen.
3. Trash Up! Upcycling Festival | Sa 10.11. 12-18 Uhr, So 11.11. 11-18 Uhr | Depot.Kulturort, Dortmund | https://trash-up.jimdo.com
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
36 Künstler
Grafik aus Dortmund 2024 im Dortmunder Depot
Vergessene Kapitel
„Revenants“ beim Favoriten Festival – Tanz an der Ruhr 09/22
Viel Kreatives
„Design Gipfel“ im Depot
Heilung und Zerstörung
„World Press Photo“-Ausstellung in Dortmund – Kunst 10/21
Der Wurm soll fressen
Trash Up! 5.0 im Dortmunder Depot – Spezial 11/20
Verhandlungssache
Nachtflohmarkt im Dortmunder Depot – Spezial 01/20
Wenn Datenberge erodiert sind
„Identität“ in Dortmund – Theater Ruhr 11/19
Weniger Konsum, mehr Input
#Rethink – 1. Nachhaltigkeitskonferenz in Dortmund – Spezial 09/19
Mehr als 1000 Worte
Rückblende 2018 im Dortmunder Depot – Spezial 07/19
Aus dem Herzen der Macht
„World Press Photo 19“-Ausstellung in Dortmund – Ruhrkunst 06/19
Komprimiertes Zeitgeschehen
World Press Photo Award im Depot – das Besondere 05/19
Die Welt im Blick
World Press Photo 18 in Dortmund – Ruhrkunst 06/18
Ehrung für ein Ruhrgebiets-Quartett
Verleihung des Brost-Ruhr-Preises 2024 in Bochum – Spezial 11/24
Klimaschutz = Menschenschutz
„Menschenrechte in der Klimakrise“ in Bochum – Spezial 11/24
Digitalisierung 2.0
Vortrag über KI in der VHS Essen – Spezial 10/24
Minimal bis crossmedial
Rekorde und Trends auf der Spiel Essen – Spezial 10/24
KI, eine monströse Muse
12. Kulturkonferenz Ruhr in Essen – Spezial 09/24
Wurzeln des Rechtsextremismus
Online-Vortrag „Ist die extreme Rechte noch zu stoppen?“ – Spezial 09/24
Wem gehört die Ökosphäre?
Seminar „Die Rechte der Natur“ in der VHS Dortmund – Spezial 05/24
Stimmen der Betroffenen
Vortrag über Israel und Nahost in Bochum – Spezial 04/24
Außerhalb der Volksgemeinschaft
Vortrag über die Verfolgung homosexueller Männer in der NS-Zeit in Dortmund – Spezial 04/24
„Ruhrgebietsstory, die nicht von Zechen handelt“
Lisa Roy über ihren Debütroman und das soziale Gefälle in der Region – Über Tage 04/24
Unterschiedliche Erzählungen
Vortrag zur Geschichte des Nahostkonflikts in Bochum – Spezial 03/24
„Was im Ruhrgebiet passiert, steht im globalen Zusammenhang“
Die Dokumentarfilmer Ulrike Franke und Michael Loeken über den Strukturwandel – Über Tage 03/24
Geschichte der Ausbeutung
„Wie Europa Afrika unterentwickelte“ im Bochumer Bahnhof Langendreer – Spezial 02/24