Empfindsamkeit, Substantiv, feminin, (die) suggeriert Feinfühligkeit aber auch Zerbrechlichkeit. In der Literaturepoche zwischen Mitte und Ende des 18. Jahrhunderts bezeichnet sie eine ergänzende Strömung zur vernunftbezogenen Aufklärung.
Die Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) setzt sich für die Belange von Kunstschaffenden ein. Deutschlandweit gehören der Solidargemeinschaft rund 10.000 Mitglieder an; sie gilt damit als die hierzulande größte Berufs- und Interessenvertretung professioneller Bildender Künstlerinnen und Künstler. Auch das gemeinnützige Kulturwerk des Kölner BBK schafft Öffentlichkeit für Kunst und Kunstschaffende, will zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen. Drei Mitglieder des BBK Köln haben mit choices über Sensibilität und Resilienz gesprochen, über ihre Arbeitsbedingungen und die Wahrnehmung des Publikums.
Wann gefällt ein Werk?
Fabian Hochscheid, der sich insbesondere der Malerei und der Fotografie widmet, ist es gewohnt, wenn Betrachter ihm seine Bilder erklären wollen. Für Kritik ist er offen, wenn sie konstruktiv ist. Sie sei eine Kunst für sich selbst, so Hochscheid, der als eigenes Kriterium die Identifikation mit seinen Werken formuliert. Die Malerin Friederike Graben schätzt emotionale Reaktionen auf ihre Arbeiten unabhängig von Wohlwollen oder Ablehnung als wertvoll, belegten sie doch eine Sinnlichkeit in Bezug auf die Arbeiten. Im Gegensatz zu performativen Kunstformen zeige sich die Wahrnehmung von Malerei verhaltener und vorsichtiger, erklärt die Malerin Christine Reifenberger, die auch als Theatermalerin gearbeitet hat. Werde der Erfolg eines Theaterstücks durch die Vehemenz des Applauses ausgedrückt, bleibe den Maler:innen als Indiz für das Gefallen oftmals nur der Verkauf eines Werkes. „Es gibt keinen Wertekanon außerhalb des Wirtschaftlichen, mit dem die Tätigkeit geschätzt werden könnte.“
Die meisten bildenden Künstler:innen sind kommerziell nicht erfolgreich. Daher mangele es bei Begegnungen außerhalb des Kunstumfeldes oft an Respekt vor dem Beruf, erklärt Friederike Graben. Christine Reifenberger wird deutlicher: „Wir machen vieles umsonst, etwa die Anreise. Das wird fast schon von uns erwartet. Honorar kennen wir kaum.“ Düsseldorf habe Köln im Bereich der Bildenden Kunst längst überholt, weil politische Entscheidungen getroffen worden seien, die zum Abzug vieler Menschen in Städte mit besseren Rahmenbedingungen führten, etwa Berlin, erklärt die international arbeitende Malerin. Fabian Hochscheid sieht das anders: „Ich bin mit dem Kulturraummanagement hier sehr zufrieden. Da hat sich in den letzten Jahren einiges bewegt. Mit neuen Häusern wird die Ateliersituation entspannt.“
Konflikte und Bevormundungen
Trotz unsteter Umsätze erwartet die Öffentlichkeit von Künstler:innen gesellschaftliche Stellungnahmen wie von hoch honorierten Berufspolitiker:innen. „Als Künstlerin fühle ich mich als Seismographin meiner Zeit. Es geht um menschliche Haltung“, erklärt Reifenberger ihr Credo des individuellen Ausdrucks, mit dem sie sich auseinandersetzen wolle. Oftmals sei Ausstellungsbesucher:innen nicht bewusst, welche Konflikte auch hinter den Präsentationen herrschten, etwa Bevormundungen durch Galerist:innen hinsichtlich der Gestaltung, nennt Christine Reifenberger eine weitere Alltagssituation. In puncto Wahrnehmung wünscht sich Friederike Graben von den Betrachter:innen mehr Mut zur Positionierung. Der Museumspädagogik mit Audio-Guides und überhandnehmenden Erklärungen müsse eigenständiges Denken entgegengesetzt werden. Zurück also zur Besinnlichkeit.
GANZ SCHÖN EMPFINDLICH - Aktiv im Thema
daab.de | Der Deutsche Allergie- und Asthmabund ist Interessenvertretung gegenüber der Gesundheitspolitik,, wirkt als Verbraucherschutz und bietet Beratungen an.
allergieinformationsdienst.de | Der vom Bundesgesundheitsministerium unterstützte Allergieinformationsdienst bietet „wissenschaftlich geprüfte Information aus allen Bereichen der Allergieforschung und Allergologie“ in verständlicher Form.
tk.de/techniker/magazin/life-balance/aktiv-entspannen/stress-regulieren-2036104 | Tipps zum Umgang mit Stress.
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Zeit des Verlangens
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Teil 2: Leitartikel – Rücksicht zu nehmen darf nicht bedeuten, dem Publikum Urteilskraft abzusprechen
„Meine Freiheit als Rezipient wird vergrößert“
Teil 2: Interview – Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich über Triggerwarnungen in Kunst und Kultur
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Teil 3: Leitartikel – Die Theorie des Klassismus verkennt die Ursachen sozialer Ungerechtigkeit und ihre Therapie
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Teil 3: Interview – Sozialpsychologin Fiona Kalkstein über Autoritarismus und Demokratiefeindlichkeit
Opfer nicht allein lassen
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Von der Barbarei der Debatte
Natürlich kann man vermeiden, dass irgendwer Dinge hört, gegen die er allergisch ist – Glosse
Lebendige Denkmäler
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Route Industriekultur als Brücke zwischen Gestern und Heute
Spenden ohne Umweg
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Netzwerk 2. Hand Köln organisiert Sachspenden vor Ort
Zivilcourage altert nicht
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal
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Teil 1: Lokale Initiativen – Sportangebote für Jugendliche im Open Space in Bochum
Jenseits der Frauenrolle
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Spieldesignerin und Label-Gründerin Mel Taylor aus Köln
Zusammen und gegeneinander
Teil 3: Lokale Initiativen – Spieletreffs in Wuppertal
Europa verstehen
Teil 1: Lokale Initiativen – Initiative Ruhrpott für Europa spricht mit Jugendlichen über Politik
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Teil 2: Lokale Initiativen – Die europäische Idee in Studium und Forschung an der Kölner Universität
Verbunden über Grenzen
Teil 3: Lokale Initiativen – Wuppertal und seine europäischen Partnerstädte
Korallensterben hautnah
Teil 1: Lokale Initiativen – Meeresschutz im Tierpark und Fossilium Bochum
Was keiner haben will
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Unternehmen Plastic Fischer entsorgt Plastik aus Flüssen
Wasser für Generationen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Wupperverband vernetzt Maßnahmen und Akteure für den Hochwasserschutz
Orientierung im Hilfesystem
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Opferschutzorganisation Weisser Ring in Bochum
Hilfe nach dem Schock
Teil 2: Lokale Initiativen – Opferschutz bei der Kölner Polizei