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Katharina Bach (links) und Pina Kühr getrieben von Luna über das Leben und die Liebe
Foto: Lena Schimmelpfennig

Zusammenspiel zwischen Mensch und Kosmos

11. Juli 2012

Neue Lesereihe in Bochum Ehrenfeld - Theater Ruhr 07/12

Wie Wölfe haben sie sehnsuchtsvoll den Mond angeheult. Treibt er nicht nur Gezeiten an und beeinflusst als Mondkalender den Wandel der Natur, hat er auch schon seit jeher die Menschen fasziniert. Gestern startete ein neuer Zyklus im FKT (Freies Kunst Territorium), in dem Künstler und Autoren in der Vollmondwoche ihre Werke frei vortragen können. Es wird in der Natur gelesen – ob als Poesie, kurze Prosa oder Manifest. Hauptsache ist die Kommunikation zwischen Mensch und Kosmos. Deshalb finden die Performances auch immer unter freiem Himmel statt. Das FKT, gegründet 2009, befindet sich seit 2011 in der Bessemer Straße 33 in Ehrenfeld und bietet Raum für künstlerische Projekte. Ob Ausstellungen, Performances oder Musik, dient es als Plattform für Menschen, die etwas zu sagen haben. So kann man vom 29. – 30.9. verschiedenartigste Performances begutachten, ganz unter dem Motto „Masala“ – eine würzige Mischung der Künste und Kulturen. Für die Lesung zum Mond kann sich jeder mondsüchtige Künstler und Autor im FKT melden.

Die beiden Schauspielerinnen und Autorinnen Pina Kühr (25) und Katharina Bach (27) setzten den Startschuss für eine mystische Interaktion zwischen Mensch und Mond. Ihr Manifest an Luna war ein Zusammenspiel von Körperkunst, Theater und Lyrik. „Wohin mit dem, was Hoffnung heißt?“ fragt die in hellem Blau gekleidete Pina Kühr ihre Kollegin immer wieder bestürzt. Sind sie doch Liebespaar, Elternteil und Kind, Gott und Mensch, Leben und Tod. Gegensätze, die einen zum Verzweifeln bringen und doch am Leben halten. „Dein Herz ausgeleert, damit es nicht schmerzt.“, flüstert Katharina Bach mit ihrer festen und ausdrucksstarken Stimme. „Lass mich leben, mein Leben ist eine Maschine, mein Körper ein Automat.“ Enttäuscht von Utopia und der Informationsflut unserer heutigen Gesellschaft, erklären sie der Gesellschaft nicht den Kampf, aber dennoch spürt man die Kritik am Wandel der Zeit und am Innovationsfetisch. Wortgewandt und vielfältig setzten die beiden auf Hoffnung und schwören auf die Liebe zueinander: „Meine Liebe zu Dir ist eine Reise zu mir“.

Eine gelungene theatralische Lesung zum Start der Lesung zum Mond im FKT. Anschließend gab es Leckereien vom Grill und eine Feuerinstallation von Lena Tempich. Bei freiem Eintritt freut man sich im FKT über eine kleine Spende, vor allem aber über die Verständigung durch und mit Kunst.

Weitere Infos hier: www.fktbo.blogspot.com

Lena Schimmelpfennig

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