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Satoru Tamura, „Point of Contact for Unna“, 2017
Foto: Frank Vinken

Ein Spiel von Licht und Schatten

26. Mai 2017

Der International Light Art Award in Unna – Ruhrkunst 06/17

Bei dem Wort „Lichtkunst“ denkt der eine an François Morellet oder Ólafur Elíasson. Der andere denkt womöglich an Berliner Ampelmännchen, an den Landschaftspark Duisburg-Nord oder an die Essener Skyline bei Nacht. Von kaum einer Kunstgattung sind wir mittlerweile so selbstverständlich in unserem Alltag umgeben wie von der Lichtkunst – dabei ist diese noch recht jung. Dennoch ist nicht jede Tankstelle ein Kunstwerk, bloß weil sie leuchtet. Vergessen wir hingegen die Funktion, so bedeutet das künstlerische Experimentieren mit Strom vor allem für den Betrachter eine magische Reise ins Reich der Sinne.

Seit 2001 kennt das Zentrum für internationale Lichtkunst Unna zahlreiche gute Gründe, warum wir bei diesem Wort an die westfälische Stadt am Hellweg denken sollten. In den Schächten und Kellern der ehemaligen Lindenbrauerei finden sich heute nervös flackernde und hell strahlende Kunstwerke aus aller Welt. Die hier zusammengetragenen Arbeiten stammen allesamt von Künstlern, die Pinsel und Farbe, Kamera und Speicherkarte beiseitelegten und sich stattdessen für eines entschieden: Licht. Und Elektrizität. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn während ein Gemälde hängt und begeistert, ist die Wirkung der Lichtkunst maßgeblich vom Raum abhängig. Dunkel muss er sein und die visuellen Reize im Spiel um Licht und Schatten maximal hervorheben. Raum ist also nicht gleich Raum, sondern unbedingter Bestandteil eines jeden Exponats.

Für die Licht-Konzepte der Finalisten des „International Light Art Awards 2017“ (ILAA) war die Integration der Unnaer Räumlichkeiten daher essentiell. Mit „Point of contact for Unna“ konnte der Japaner Satoru Tamura die Jury überzeugen und sich gegen mehr als 300 Bewerber aus 40 Ländern durchsetzen. Er gewann den mit 10.000 Euro dotierten Preis, den das Museum alle zwei Jahre gemeinsam mit der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft verleiht. Tamuras Werk ist ein wahres Erlebnis – und neben den Arbeiten der anderen Finalisten Tilman Küntzel und Vroegop / Schoonveld noch bis zum 3.9. im Zentrum für internationale Lichtkunst zu sehen.

International Light Art Award 2017 (ILAA) | bis 3.9. | Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna | 02303 10 37 51

Barbara Slotta

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