Er könnte das Ergebnis einer Kreuzung von Ernst Jandl und Helge Schneider sein: von Ersterem hat Jan Philipp Zymny die Lust an sprachlichen Neuschöpfungen geerbt, von Schneider den Hang zum Unsinn. „Kinder der Weirdness“ heißt das zweite Solo-Programm des komödiantischen Nachwuchses, Prix-Pantheon-Gewinners 2016 und erfolgreichen Poetry-Slammers, mit dem der verbale Tausendsassa, dessen Wurzeln in Wuppertal verankert sind, am 19.2. im Bochumer Bahnhof Langendeer gastiert.
Apropos Wuppertal: eine Stadt, die doppelt so trostlos ist wie der Künstler selber und über eine Schwebebahn verfügt, die der Fantasie einiger verwirrter Stadtoberhäupter entsprungen sein muss („Eine U-Bahn durch den Himmel“). Für anhaltendes Staunen sorgen bei ihm auch Clubs, in denen es warm, laut und dunkel ist. Es passiere so viel Seltsames, konstatiert er und trägt mit Gedichten und futuristisch anmutenden Hörspielen selbst zum multiplen Gerangel in kosmischen Sphären bei.
Das heißt dann Weirdness, was in etwa so viel wie Seltsamkeit bedeutet, was einen auch nicht schlauer macht, aber das ist ja erklärtermaßen auch nicht Zymnys Absicht – womit er den Druck auf die Zuhörer erfolgreich minimiert und stattdessen den unterhaltsamen Faktor in ungeahnte Höhen treibt.
„Mit dem ihm eigenen absurd surrealen Humor, Energie und Fantasie stellt er all die großen Fragen wie: „Hä?“, „Was...ich...Warum?“ und „Wie sind Sie hier herein gekommen?“ Dabei sprengt er die Grenzen zwischen Theater, Comedy und Poetry Slam-Literatur, indem er die Bereiche nicht nur durchmischt, sondern oft auch noch gleichzeitig präsentiert, um dann selbst zu explodieren. Tiefgründiger Unsinn, außerirdische Traummusik, lustige Stand-Up-Comedy, Streitgespräche mit einer Videoleinwand...“ – so kündigt Zymny seine rasante Performance an, die den Zuhörern ein Höchstmaß an Konzentration abverlangt.
Ein Höchstmaß an guter Laune sollte mitbringen, wer in das über zehn Jahre erfolgreiche Jubiläums-Programm „10 Jahre unterm Zehner“ von Robbi Pawlik alias Bademeister Schaluppke gehen möchte. Gelegenheit dazu ist am 4.2. und 17.2. im Dortmunder Cabaret Queue, am 14.2. im Gustav-Heinemann-Schulzentrum in Dinslaken und am 16.2. in der KleinkunstBühne Duisburg-Meiderich, Westender Str. 30-32 (Centrum Westende).
Ganz schön aufpassen muss man dagegen bei Mark Britton, dem seit vielen Jahren der Liebe wegen in Köln lebenden Briten, der mit Missverständnissen und Fettnäpfchen bestens vertraut ist. Seien es die im zwischenmenschlichen Bereich („Leute, vergesst Internet-Sex. Wer braucht einen Touchscreen, wenn man in echtes Hüftgold greifen kann?“) oder die verbaler Natur. Kurz: englischer Humor – in deutscher Sprache. Und zwar eine, die jeder versteht. Überzeugen Sie sich selbst davon – im Dortmunder Cabaret Queue, wo er am 18.2. „Mit Sex geht’s besser!“ das Folgeprogramm von „Ohne Sex geht’s (auch)“ zeigt. Sie werden Tränen lachen, schwört hoch und heilig Ihre stets über Tage lebende
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