25 Stunden
USA 2002, Laufzeit: 134 Min., FSK 12
Regie: Spike Lee
Darsteller: Edward Norton, Philip Seymour Hoffman, Barry Pepper, Rosario Dawson, Anna Paquin, Brian Cox, Tony Siragusa, Levani Outchaneichvili, Mischa Kuznetsow, Isiah Whitlock jr., Michael Genet, Tony Devon, Paul Diomede
Norton in Hochform
Kinokeule (541), 20.12.2005
Freiheit wird in der westlichen Welt als ein Naturgesetz betrachtet. Von Anfang (Lichtdome) bis Ende (?The Fuse?) flechtet Spike Lee die Ereignisse des 9/11 mit ein. Aber erst in seinen letzten Stunden in Freiheit wird dem Drogendealer Monty klar, welches Risiko er als Krimineller eigentlich eingegangen ist. Zum Ende weicht die gesamte Coolness aus der Figur des Monty und er geht als ängstliches, kleines Würstchen für 7 Jahre in den Knast.
Die Hasstirade im Waschraum, die sich am Ende gegen alles und gegen ihn selbst richtet, erinnert stark an ?Taxi-Driver?. Auch wenn Norton hier wieder seinen beknackten Oberstudienrat-Bart trägt, so bleibt er mit seiner unglaublichen Präsenz als ein Highlight des Filmes in Erinnerung. Überhaupt ist ?25 Stunden? ein Ensemblefilm, der mit einer überraschenden Tiefgründigkeit unterschiedliche Themen aufgreift. Was für uns im Leben wichtig ist, erfahren wir oft erst dann, wenn es uns genommen wird (5 Sterne).
nichts für action fans
Mr Durden (10), 05.07.2004
hervorragende schauspielerische leistungen zeichnet diesen film aus.dieser film ist sehr gesselschaftskritisch und nichts für action fans.dieser streifen ist mehr eher fürs hirn als für den adrenalin schub.ich persönlich finde ihn genial, vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass edwart norton zu meinen lieblings schauspielern gehört.
Für mich nicht !
TERMINATOR (27), 07.03.2004
daß die Schauspieler gut sind, der Regisseur gut war ist für mich Tatsache aber die einfallose Inszenierung und das Drehbuch können leider nur eine Salat aus guten Filmen der lezten 10 Jahren darstellen, also nicht neues ! Fazit : sehr mäßig.
ein 66er ford mustang
tinetuschen (142), 29.07.2003
grundsätzlich schliesse ich mich meinem vorredner an, mache aus dem mercedes jedoch einen 66er ford mustang ... klassisch, wunderschön, kraftvoll und zeitlos. ein toller film.
Der Mercedes unter den Filmen!
HiFidelity (15), 29.07.2003
Edward Norton als verratener Drogendealer, verbringt seine letzten 24 Stunden die ihn vom Gefängnis trennen mit seinen Freunden und stellt hiermit auch dieselbigen auf die Probe. Vor der Kulisse des Ground-Zero New Yorks zauberte Spike Lee eine filmisch und schauspielerisch gelungenes Drama, wie lange zuvor keiner vor ihm.
Bestimmt kein typischer Spike-Lee-Film ...
gutzi (182), 09.07.2003
... aber ein insbesondere formal sehr gelungenes Werk. Die Schauspieler sind grandios, die Geschichte weiß (zumindest mich) zu fesseln und viele Aufnahmen/Szenen waren hervorragend gemacht, insbesondere auch durch die Rückblenden und "Traumsequenzen". Das einzige Befremdliche für mich war die Tatsache, daß ausgerechnet Monty der Dealer der symphatischste der drei Freunde war. Aber wahrscheinlich ging es Spike Lee hier eben auch gar nicht um den moralischen Zeigefinger, sondern vielmehr um "größere" Themen wie (vermeintliche) Freundschaft, Erwachsenwerden, richtige und falsche Entscheidungen, Vertrauen etc. Und das ist ziemlich gut gelungen!
der spike lee an sich
gufi (18), 17.06.2003
filme von spike lee lösen bei mir immer ziemlich zwiespältige reaktionen aus. mal ist es a) "boah, das ist schon SEHR fein herausgearbeitet", mal aber auch b) "puh, das zieht sich aber ganz schön..."
in diesem film überwiegt b) obwohl, wie auch schon von den meisten vor mir angemerkt, die schauspieler wirklich hervorragend waren. mir fallen wirklich selten im kino sie augen zu, aber hier ist es fast geschehen. erst das letzt drittel fand ich überzeugend als etwas tempo rein kam. alles in allem habe ich die vielen vorschußlorbeeren noch nicht nachvollziehen können. ich habe den film eher wieder recht schnell vergessen.... (***)
tipp
dasprinzip (14), 11.06.2003
sehr beeindruckend!
Super aufregend! ...
Colonia (683), 02.06.2003
Kann mich mal jemand darüber aufklären, was ich anscheinend verpasst habe?! Natürlich hatten wir uns etwas von dem Film versprochen. Die Story klang vielversprechend, alles hörte sich nach einem intelligent gemachten Streifen an, Vorschusslorbeeren ohne Ende. Und was passierte auf der Leinwand? Gut, eine interessante erste Viertelstunde. Dann ein Erfreuen darüber und/oder daran, dass die Vorgeschichte wohl sukzessive dem Zuschauer nahe gebracht werden soll. Schön gelöst. Dezentes Product-Placement der Firma Apple (freut mich). Und dann in Reihenfolge (ich notierte): Dünnes Gelaber vor der Ground-Zero-Kulisse, dramatisch-aufgesetzt klingende Musik vor Ground-Zero-Kulisse, sinnfreies Gelaber in einem China-Restaurant, Teenie-Gelaber auf der Schaukel, überflüssiges Gelaber an einer Bar, blödes Gelaber in der Disco.
An dieser Stelle haben wir zugegebenermaßen aufgegeben. Vielleicht kam der Sinn erst später, aber so lange wollten wir lieber nicht mehr warten. Man darf sicher viel mit Zuschauern machen, nur eben eines nicht: Sie langweilen.
New York ? New York
Loretta (43), 23.05.2003
Ich bin ja ein ganz großer Edward-Norton-Fan und bin hauptsächlich aus diesem Grunde in diesen Film gegangen. Norton hat wie immer genial gespielt, obwohl ich ihn in anderen Filmen (z.B. American History X) besser fand. Aber auch Berry Pepper, der Broker, war sehr überzeugend, da muss ich Otello zustimmen, den muss man sich merken. Auch Dr. Tom muss ich in einem Punkt zustimmen: man hätte schon etwas straffen können...oder?...man konnte irgendwie richtig in den Film versinken und ich bin trotz Spätvorstellung nicht eingeschlafen.....einen anderen positiven Nebeneffekt hatte dieser Film auch, ich hatte plötzlich und ganz unerwartet den Wunsch mal wieder nach New York zu fahren, irgendwie wurde die Stadt mal wieder aus ganz anderen Blickwinkeln betrachten, was ja eigentlich schon tausendmal vorher gemacht wurde, umso bewundernswerter, dass es hier gar nicht abgedroschen rüberkam. Nicht dass ich jetzt in New York als Dealer arbeiten möchte.....das ist das wundersame an diesem Film, es geht doch eigentlich um einen dreckigen Drogendealer, er kam aber ganz anders rüber...wie der nette Mann von nebenan, der lange unbehelligt auf der Parkavenue vor sich hinlebte...doch, dass ist das wirklich gute an ?25 Stunden?, alle Dinge (Menschen, Situationen, Orte...und auch Schauspieler) erscheinen in einem ganz neuen, überraschendem Licht.
Nur Parallelgeschichten
Dr. Tom (57), 23.05.2003
Tja, und ich bleibe dabei: die Nebengeschichten der Nebenfiguren stehen unvermittelt im Raum, mag sein, dass sie auch "Verlorene" sind, aber Ihnen blüht nicht das Schicksal Montys und auch sonst sind Ihre Biographien allenfalls in einem Parallelplot (an)erkennenswert, genuines Interesse wecken sie nicht. Es bleibt gewiss ein guter Film, aber eben mit Schwächen.
days later...
otello7788 (554), 22.05.2003
...genau, die Nebenfiguren haben eine wichtige Gemeinsamkeit mit dem Hauptdarsteller: Sie sind verloren und tarnen Ihre Verletzheit mit einer Fassade. Durch den baldigen Verlust des Freundes bricht diese auf und erst dann zeigen die Darsteller Emotionen. Tief bewegend und auch noch nach Tagen kreist mir der Film im Kopf herum. Alle Sterne- Herausragender Film!
keineswegs zu lang
sektor29 (2), 21.05.2003
Dr.Tom da muss man eindeutig wiedersprechen: der Film ist keine Minute zu lang und jede einzelne Szene hat ihre Berechtigung und Funktion in einer Parabel über Zeit, Entscheidungen, Willkür, Berechnungm, Abschied.
Die Annahme, dass Spike Lee alles inden Film gepackt hat was er an Ideen hatte, ist allein schon dadurch zu wiedelegen, dass es sich um die Adaption eines Buches handelt, und eher noch was weggelassen wurde.
Wer nicht versteht was die anderen Handlungsstränge wie die des Lehrers mit dem Plot zu tun haben, der hat den Film nicht verstanden.
Ich finde den Film bis in kleinste Detail ein Meisterwerk. Es gab Szenen die so wunderbar gespielt, fotografiert und inszeniert waren, dass es mir fast die Tränen in die Augen trieb vor Freude.
Die Besetzung ist Grandios, und Hollywood ist Edward Norton einen Oscar schuldig
Zu weitschweifig
Dr. Tom (57), 20.05.2003
Zweieinviertel Stunden sind zuviel für einen Film, der seltsame dramaturgische Schwächen hat und sich oft in einer auffallenden Dialoglastigkeit gefällt. Norton ("Monty") ist einwandfrei, er spielt den zerknirschten, über sein verpfuschtes Leben hadernden Drogendealer sehr überzeugend, aber was sollen die anderen mäandernden, sehr ausgedehnt und nicht zwingend spannend erzählten Geschichten, etwa die des spießigen Lehrerfreundes, der sich an seiner Schülerin "vergreift"? Die des Brokers, des anderen Freundes von Monty? All das hat mit dem Plot nichts zu tun, und da gäbe es noch so einiges hinzuzufügen. Gestrafft wäre es ein guter, vielleicht sehr guter Film gewesen, so hat man den Eindruck, Spike Lee wollte selbstverliebt alles hineinpacken, was ihm an Ideen gerade in den Sinn gekommen war. Es bleibt so ein etwas schales Gefühl am Ende.
Subtil und intelligent
otello7788 (554), 20.05.2003
Ich habe nicht gedacht, daß ich einen Film ertragen könnte, der die Befindlichkeiten New Yorks nach dem 11.September thematisiert. Zu sehr ist dieser Anschlag mittlerweile politisch missbraucht worden. Spike Lee hat diesen Film gemacht und er hat einen großen Film gedreht. Keine Sekunde patriotisch peinlich, kein Moment rührselige Heldenverehrung. Aber immer wieder tauchen Motive dazu auf und werden in die eigentliche Handlung eingebettet. Erzählt wird die Geschichte des Drogendealers Monty, der verpfiffen wurde und am nächsten Tag für 7 Jahre in den Knast muß. Äußerlich hat er alles, aber sein Leben (und das seiner zwei Freunde) ist eine teure Fassade. Die Gespräche und Beziehungen der Personen wirken zu Beginn des Filmes hölzern, oftmals mit einer zudringlichen Musik untermalt. Zu Ende hin zeigt der Film eine schonungslose Offenheit, die die Fassaden der drei zum Einsturz bringt. Schauspielerisch wie immer auf höchstem Niveau ist Edward Norton und P.S.Hoffman. Am stärksten aber ist Barry Pepper als Wallstreet Broker, den Namen sollte man sich merken. Ein herausragender, intelligenter, nachdenklich machender Film. Ein Film über das Amerika des Bruce Springsteen, dessen Lied beim Nachspann läuft.
Spike Lee ist wieder da!
mr. kurtzman (168), 18.05.2003
Spike Lee ist ein zutiefst einfühlsamer Film gelungen. Die Geschichte ist beim ersten Hinsehen nicht besonders innovativ. Ein Drogendealer schafft den Absprung aus der Szene nicht mehr rechtzeitig und wird letztendlich von der Polizei erwischt. Es ist alles andere als die Geschichte eines Mannes, der in Selbstmitleid verfällt. Der Film beschäftigt sich natürlich viel um den Hauptdarsteller, auch wenn zunächst mehr beobachtend ohne zu wissen was er denkt. Der Regisseur widmet auch den Leuten um ihn herum sehr viel Zeit, so dass gute Dialoge herausspringen, die einen interessiert zurücklassen. Verpasste Gelegenheiten im Leben und Freundschaft bestimmen die Themen. Klingt für einige nicht besonders anziehend, trotzdem kann ich diesen Film sehr empfehlen. Die Personen gehen einem je länger der Film andauert sehr nah, das auch damit zusammenhängt, dass die Schauspieler wahnsinnig gut sind (Edward Norton, der neue De Niro und Barry Pepper, ein neuer Christopher Walken). In meinen Augen war es auch ein wunderbarer Film über das Erwachsen werden, bzw. das Tragen von Verantwortung.
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