Good night, and Good Luck
USA 2005, Laufzeit: 92 Min., FSK 0
Regie: George Clooney
Darsteller: Patricia Clarkson, David Strathairn, George Clooney, Alex Borstein, Robert John Burke, David Christian, Jeff Daniels, Reed Diamond, Tate Donovan, Joseph Dowd, Robert Downey Jr., Simon Helberg, Frank Langella, Thomas McCarthy, Glenn Morshower, Katherine Phillips Moser, Matt Ross, Ray Wise
Am Puls der Zeit
Kinokeule (541), 05.12.2007
Das hier ist tendenziell und leicht zu durchschauender Agit-Prop. Aber was solls. Es scheint so was wie eine linke Auferstehung im amerikanischen Kino zu geben. Mit Clooney, Penn, Redford und man spürt das persönliche Interesse von Clooney an dem Thema.
Die Mc Carthy Zeit erscheint im Rückspiegel wie eine moderne Hexenverfolgung zu sein. Umso erstaunlicher, wie schnell der Typ am Ende abdankte. Dann kam bald Kennedy und alles wurde gut. Mit dazu beigetragen haben aufrechte Fernsehmacher, wie Edward Murrow, wenn man dem Film denn glauben schenken mag.
(3 Sterne)
Schall und RAUCH
gutzi (182), 03.05.2006
Ein merkwürdiger Film. Gestern abend nach dem Kinobesuch war ich wirklich begeistert - von den eleganten S/W-Bildern, dem tollen Schnitt, der einen gelungenen Wechsel zwischen hektischen und ruhigen Szenen schaffte, und der immer noch vorhandenen politischen Aktualität. Auch konnte ich mich weder über angerissene und nicht zu Ende erzählte Handlungsstränge noch über akute Einschlafgefährdung beschweren.
Heute morgen aber suchte ich in meinem Kopf vergebens nach Szenen und Bildern aus diesem Film, von Namen ganz zu schweigen. Es ist so gut wie nichts hängen geblieben. Woran das liegt weiß ich allerdings genau so wenig wie Minkapferdchen weiß, warum er/sie immer einschläft.
Ebony and Ivory
socsss (63), 29.04.2006
Nachdem ich gerade mit einigem Erschrecken feststellen musste, dass zu diesem meiner zugegebenermassen irrelevanten und extrem bescheidenen Meinung nach absolut grossartigen Film doch eher negative Töne zu lesen sind, muss ich doch auch an dieser Stelle noch ein, zwei Worte in diesem Forum verlieren. Rein aus Proporzgründen ;-)...
Klar, der Film unterscheidet sich schon von seiner Machart her stark vom Rest der Filmwelt (nicht nur, weil er schwarz-weiß gedreht wurde), er verlangt dem Zuschauer mehr als nur Konzentration ab, nämlich sich tatsächlich ernsthaft auf das Thema einzulassen - und dabei nicht nur dem Plot und der Aussage des Filmes (gut, ich gebe zu, die ist recht offensichtlich ;-)) zu folgen, sondern gleichzeitg auch noch viele lieb gewonnene Sehgewohnheiten ad acta zu legen. Der weitgehende Verzicht auf Stringenz und die quasidokumentarische Darstellung sind vielleicht doch nicht die typische Art, einen Film zu drehen. Und solche Verusche, Kunst auf die Leinwand zu bannen, sind nun wirklich auch schon oft genug in die vielzitierte Unterbekleidung gegangen!
Meiner Meinung nach, wie bereits erwähnt, liegt dieses Kunst-mit-dem-Holzhammer-verursacht-Kopfschmerzen-und-nichts-sonst-Symptom in diesem Fall jedoch nicht vor! Clooney hat es geschafft, wahren Charakteren Leben und Seele einzuhauchen und sie nicht zu historischen Abziehbildern längst verganger Tage zu machen, die politischen Dimensionen, die gesellschaftlichen Auswirkungen und die kollektive Paranoia der McCarthy-Ära durch gekonnt ausgewählte Einzelszenarien auf die Leinwand zu bannen und nicht nur dem heutigen Zuschauer diese Ära näher zu bringen, sondern, womit wieder bei der Intention der Filmemacher angelangt wären, deutliche Bezüge zum heutigen Leben in den Vereinigten Staaten und dem Rest unseres mehr oder weniger geliebten Erdballes aufzuzeigen! Chapeau von mir! Über die Wirkung einer solchen historischen Politparabel kann man denn aber doch sehr geteilter Meinung sein! Meines Erachtens nach tendiert diese relativ stark gegen den Schmelzpunkt von Wasser, aber das ist auch ne andere Frage!
Wobei ich aber auch in jedem Fall eines negativ anmerken möchte, nämlich, dass wirklich elend viel geraucht wurde! Und das ist eine nette kleine Seelenqual für den im Kinosaal mit Rauchverbot vor sich hin leidenden Süchtigen ;-)...
Nix für müde Menschen.
minkapferdchen (28), 17.04.2006
Zum ersten mal sah ich diesen Film vor einigen Wochen bei einem Besuch in London.Ungefähr nach der Hälfte wurden meine Lider schwer und trotz erbitterten Widerstands gab ich meinem Schlafbedürfnis nach und wachte erst kurz vor schluß wieder auf. Gestern gab ich dem Film eine zweite Chance da ich das scheitern des ersten Versuchs auf einen anstrengenden tag zurückführte.
Doch ungefähr nach der Hälfte des Films das gleiche Spiel. Meine Lieder wurden schwer und mein Körper wollte schlafen. Obwohl ich den Kampf diesmal gewann und mühsam durchhielt,drängte sich mir nun doch die Frage auf warum der Kampf ums Wachbleiben und nicht die Geschichte an der stets gleichen Stelle meine aufmerksamkeit in Anspruch nahmen.
In diesem Film wird viel geredet.Sehr viel.Eigentlich wird nur geredet.Und geraucht. Voll des Lobes bin ich was die viel zitierten phantastischen SW Aufnahmen angeht. Tolle Schauspieler auch.
Also-Was es genau ist das mich da stets zum wegschlafen bringt, werd ich wohl erst näher beleuchten können wenn die DVD rauskommt. Schlafen im Kino ist mir auf die dauer zu teuer.
Nur die Bilder überzeugen...
GEWE (14), 17.04.2006
...die wenig überraschende Handlung tut es nicht.
Clooneys Film versucht den damaligen Kampf des edlen Journalisten Edward R. Murrow gegen die Einschränkung der Bürgerrechte durch die Kommunismus-Paranoia einiger Politiker (hier:
US-Senator McCarthy) zu thematisieren. Unter Verwendung zahlreicher Klischees ist zu(!) schnell klar, dass es sich hierbei um das klassische "Gut gegen Böse Spiel" handelt. Der Zuschauer muss nach 15 Minuten nicht mehr (mit-)denken (und wenn er es trotzdem versucht, so verlieren sich angerissene, und dann nicht weiterverfolgte Handlungsstränge). Die Frage ist, braucht man einen solchen Film? Gut, er tut nicht weh - Trotzdem ist er insgesamt belanglos!
Man hat ihn innerhalb kürzester Zeit vergessen. Einzig die tollen s/w-Aufnahmen bleiben positiv in Erinnerung. Sie können jedoch die fehlende Dramatik und die allzu pathetische Rolle des für die Bürgerrechte kämpfenden Journalisten nicht relativieren.
ganz ungewöhnlich
nettertyp (5), 10.04.2006
ein neuer schwarz/weiss film ohne gewalt und sex.
er handelt im weitesten sinne über rufmord. und welche macht das fernsehn schon zur damaligen zeit hatte. ein konflikt zwischen einem reporter der sich auf die seite eines opfer des staates (militär) schlägt. obwohl er vom staat abhängig ist. den schluss fand ich ein wenig zu plötzlich.und die musik zum film zwischendurch ein wenig zu stressig.
Staatsbürgerkunde
juggernaut (162), 07.03.2006
Ein Lehrfilm über Meinungsfreiheit, politischen Journalismus und eine Lichtgestalt namens Edward R. Murrow, der mit seiner Fernsehsendung ?See it Now? wesentlich dazu beitrug, die Machenschaften des berüchtigten Senators Joseph McCarthy in den 50ern zu stoppen, getragen von einem überzeugenden Hauptdarsteller (David Strathairn) und einem namhaften Ensemble um Regisseur George Clooney. Und ein Aufklärungsfilm über und für das heutige Amerika, das Clooney ganz offensichtlich frappierend an die Zustände der McCarthy-Ära erinnert. ?Good Night, and Good Luck? fährt dabei eine Fülle von Namen, Daten und Fakten auf; lange Dialoge und Monologe dominieren den Film und verlangen dem Zuschauer einiges an Konzentration ab. Doch wenn?s der Wahrheitsfindung dienlich ist...
Clooney hat hier einen eminent politischen Film vorgelegt, der mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält, aber auch die Mechanismen zeigt, mit denen Meinung gemacht ? oder verhindert ? wird. Das ist bisweilen anstrengend, aber durchaus lohnend und spannend.
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