La La Land
USA 2016, Laufzeit: 128 Min., FSK 0
Regie: Damien Chazelle
Darsteller: Ryan Gosling, Emma Stone, J.K. Simmons, John Legend
>> www.studiocanal.de/kino/la_la_land
So lala-Land
Matt513 (266), 12.11.2018
Der immense Aufwand, der in der Eröffnungs-Tanzszene steckt, läßt sich nicht leugnen. Begeistert hat sie mich dennoch nicht, die einfältige Musik übrigens auch nicht. Es wirkte auf mich, als ob gleich der erste Versuch im späteren Film gelandet wäre. Es fehlen die letzten 5 Prozent, die eine gute Szene zu einer überwältigenden machen.
Auch an Stone und Gosling sind keine Rogers' und Astaires verlorengegangen. Ihre längliche Tanzszene war sicherlich harte Arbeit, aber wirkte auf mich wenig emotional. Überhaupt fand ich Gosling eine selten schlechte Wahl. In Drive, wo er den lakonischen Einzelgänger gibt, war sein reduzierter Stil gerade richtig. Aber in einem Musical, welches klassisch über die Darstellung überschäumender Emotionen funktioniert, geht er gar nicht. Seine Oscar-Nominierung dafür war doch ein Witz. Ich hätte hier einen Comedy-Darsteller eingesetzt; vielleicht jemand wie Jon Cryer, der in Two and a Half Men Charlies geschiedenen Bruder Alan spielt.
Positiv in Erinnerung blieb mir Emma Stone, deren vielseitiger Ausdruck mich an die junge Jodie Foster erinnert. Gnadenlos gut, wie sie im Film Seb (Gosling) „I ran“ spielen läßt und ihn, sichtlich pikiert über dies´ simple Werk, anschließend mit bloßen Gesten veräppelt (wobei es mir komplett unglaubwürdig vorkam, daß man das auf einer Poolparty mal eben so gespielt bekommt. So bekannt waren A Flock of Seagulls ja nicht). In der Riege der jungen Schauspielerinnen ist Stone sicherlich eine große Hoffnung für Hollywood. A propos: Ich las, daß jemand Chazelle als Regie-Wunderkind bezeichnete. Au. Gerade Regie und Drehbuch, ebenso von ihm, waren für mich eher Grund dafür, daß der Film mich nicht umhaute.
Ein großer Eisbecher mit Sahne
Raspa (392), 12.09.2017
Hitchcock hat mal ironisch von "unseren Freunden, den Wahrscheinlichkeitsfanatikern" geredet. In diese Richtung geht auch die Kritik von "Das Auge". Wenn man dagegen die Extras auf der BlueRay gesehen hat, ist man voller Respekt für die unglaubliche Ensemblearbeit, die in diesem Film steckt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Für die Eingangsszene erlangte man die Erlaubnis, einen viel befahrenen Freeway-Trail von Freitag bis Sonntag absperren zu lassen. Der erste Tag wurde für Proben ohne Kamera genutzt, die trotz aller vorherigen Vorbereitungen nur an Ort und Stelle möglich waren. Ja, daher hatten einige der Autos wahrscheinlich bereits Dellen - who cares?
Auch ich bin kein Musicalfan, aber dies ist einfach ein exzellentes Stück Handwerkskunst, das man wie einen üppigen Eisbecher genießen kann, ohne an die Kalorien zu denken. Zumal, wie ich finde. der Kitschfaktor stets innerhalb erträglicher Grenzen bleibt. Solche Filme darf es auch geben, und wer so etwas grundsätzlich ablehnt, sollte davon besser Abstand halten.
A Bit Of Madness Is Key
CemileTS (137), 05.07.2017
Ich konnte nicht umhin mir die Blu-Ray (inkl. Soundtrack) zu kaufen, nun nachdem ich den Film in Schleife , dies im Original ohne Synchro eine ganze Nacht bis zum Morgen anschaute....
....bin ich ganz begeistert;
nachwievor verspüre ich keinen Drang "unter dem Regen" als auch "unter den Sternen" zu Stepptanzen...jedoch möchte ich nun einen Sprung in die Seine (Fluß) wagen, denn "a bit of madness is key..."
So ist Amerika oder doch nicht?
woelffchen (597), 07.03.2017
Wie steigert man „amerikanisch“? Amerikanisch, amerikanischer, La La Land. Man könnte diesen Film auch böswillig mit der Überschrift be- bzw. verurteilen: Na ja, so là là! Das möchte ich aber nicht. Nach anfänglichem Stirnerunzeln, als sich in meinem Kopf der Satz „Bin wohl im falschen Film gelandet“ etwas verflüchtigt hatte, kam so ganz allmählich, nachdem ich meine weit zurückliegenden Erlebnisse in den USA wieder hervorgeholt hatte, der Geschmack an diesem bunten Treiben auf der Leinwand wieder zurück, obwohl ich wirklich kein Musical-Fan bin. Wenn man diesen Film mit europäischen Film-Maßstäben mißt, ist man schnell auf der Verliererseite. Man setze - falls es so etwas gibt- seine amerikanisch gefärbte Brille auf und betrachte den Film mit amerikanischen Augen und höre mit amerikanischen Ohren. Wenn man dann noch - wie ich - ein Jazzfan ist, hat man schon mehr als die halbe Miete drin und der ganze Streifen entwickelt so nach und nach seine Qualitäten. Alles in allem: Eine simple Story, in der die Klischees nur so aus den Nähten quellen - aber eben gut gemacht - auf amerikanisch. Von daher gesehen: verständlich, dass die Amis ihm den Oscar geschenkt haben.
Kapitulation HollyWood´s
CemileTS (137), 31.01.2017
Bin durchweg gelangweilt worden, dabei zähle ich mich zu den MusicalFreunden.
Ich wünschte ich hätte nach der Vorstellung die Sehnsucht mich neu zu verlieben, oder plötzlich Bedarf verspürt Stepp-Tanz-Unterricht zu nehmen und unter dem Regen (wie als auch unter den Sternen) singen & tanzen zu wollen.
Möglich dass in dieser Arbeit die Integration geistiger Eigentum anderer (u.a. It´s All So Quite - Bjoerk......ja, dieses schicke KnallGelbe Kleid) / Spike Jonze - Once / Glen Hansard etc.) mich verwirrt, um nicht zu sagen mich von meinen wünschen "abgestossen" hat.
Dies trotz dem wirklich schönen Stück "City Of Stars".
Es wäre Recht sollten Preisträger ( 14 Oscar - Nominierungen...u.a. Bestes Kostüm Design?! Ough! ) bei zukünftige Dankesreden die Namen derer aufzählen denen man sich frech bedient hat, sich somit für die fehlende Souveränität dieser Arbeit entschuldigen.
Falls nicht....Shut the Fuck Off;-
Die diesjährige OscarVerleihung hat sich somit wiederholt zu eine NullRunde deklariert
Für dem Broadway hingegen breitet sich bald ein grosser KassenSchlager auf, und dies Oscar-Zertifiziert...kann es noch übler kommen?
Yes it can
Enttäuschend
Das Auge (340), 31.01.2017
Ich bin kein Musical-Fan, aber wenn man mal die alten Granaten gesehen hat, z. B. mit Fred Astairre oder Singin' in the rain, dann kann man nur sagen: Wofür die Golden Globes? Die Story ist dünn und vorhersehbar, die Musik kitschig, der Gesang oft gehaucht. Emma hat ein paar starke Auftritte und ein gutes Solo-Lied, das wirklich gefällt, aber Ryan ist insgesamt hölzern und die Stepeinlagen reichen gerade so für Schauspielschulniveau drittes Semester. Dazu Peinlichkeiten die weh tun. Zu Beginn tanzen viele Menschen auf Autos. Diese sind allerdings bereits vor der Tanzeinlage zerbeult, so dass man deutlich erkennt: Hier wurde mehrmals angesetzt und die Autos mehr als einmal betanzt. Wenn mir so ein vermeidbarer Quatsch auffällt, sagt das schon etwas über die Regie aus: schlampig. Weiterhin enervierend ist, dass die beiden Hauptpersonen, obwohl in bescheidenen Verhältnissen lebend, dauern neue und sehr schicke Klamotten tragen, die zur Rolle überhaupt nicht passsen. Ein "armer" Musiker und eine "arme" Bedienung ständig in sauteuren Outfits? Meine bessere Hälfte und ich waren insgesamt enttäuscht.
nicht mehr als mittelmäßig
Weanerin (12), 31.01.2017
Der Film war sehr enttäuschend, vermutlich auch, weil man aufgrund der vielen Awards und Nominierungen mit hohen Erwartungen ins Kino ging. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum dieser Film derart hochgelobt wird. Ja, die Tanz- und Musikszenen sind ganz nett und man kann mitswingen, ja, die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache gut, ja, Emma Stone ist ganz entzückend - aber sonst? Die Handlung kommt langweilig und absehbar daher, man wird nicht hineingezogen, keine Spannungen. Der Streit, der zu ihrer ersten Trennung führt, ist so was von konstruiert, man könnte sich die Haare raufen. Warum, nachdem sie nochmals zueinander finden, sich wieder trennen, erspart uns das Drehbuch gleich ganz zu erklären. Die Moral von der Geschicht: wenn zwei egoistische Menschen ihre Karriereziele verfolgen, bleiben Liebe und Partnerschaft auf der Strecke. Aha.
Was aber wirklich kritisiert werden muss: Als Mia bei dem entscheidenden Casting ein Lied über Paris vorträgt, ist in einer langen, halbnahen Einstellung ihr Gesicht unscharf. Derartiges ist man vom deutschen Fernsehen ja inzwischen gewohnt, aber nun auch in Hollywood? Die Schärfe lag eindeutig auf dem Maschenmuster ihres Wollpullovers. Hallo?
Mu Mu Musical
mobile (174), 14.01.2017
Ich bin kein Musical-Fan. Den Übergang vom Schauspiel zum Gesang finde ich immer schwierig. Da wird für mich der Erzählrhythmus unterbrochen.
Aber natürlich passt die gewählte Form des Musicals zu dieser Hommage an Hollywood, an die alten Klassiker, an Tanz und Romantik, an Menschen, die ihre Träume leben. Verständlich, dass der Film so viele Golden Globes erhalten hat und bestimmt auch so einige Oscars bekommen wird. Hollywood feiert sich selbst.
Aber da man vom Träumen allein nicht leben kann, sehen sich die beiden Romantiker, Mia und Sebastian, bald vor existentielle Fragen und Entscheidungen gestellt. Sollte man Musik machen, die zwar Geld bringt, die man aber nicht mag? Wie viele Jahre sollte man zu Castings gehen ohne auch nur die kleinste Rolle zu bekommen? Wie lässt sich eine Liebe auf Distanz aufrecht erhalten?
Emma Stone hat mir sehr gut gefallen, sie spielt, tanzt und singt mit viel Mimik und Gefühl. Ryan Gosling gibt sich auch große Mühe, hinkt aber stimmlich und mimisch etwas hinterher. Gut, dass John Legend auch noch mitsingen darf.
Insgesamt also ein Film mit "traumhaften" Bildern und Melodien.
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