Paycheck - Die Abrechnung
USA 2003, Laufzeit: 119 Min., FSK 12
Regie: John Woo
Darsteller: Ben Affleck, Aaron Eckhart, Uma Thurman, Paul Giamatti, Colm Feore, Joe Morton, Michael Hall
Chance vertan
Kinokeule (541), 01.09.2005
Schade, eine hübsche Gedankenspielerei wäre hier möglich gewesen. Was soll man tun, wenn man einen Blick in die Zukunft werfen konnte? Wesentlich anspruchsvoller wird dieses Szenario in dem Film ?The Dead Zone? mit Christopher Walken gehandhabt. Paycheck setzt hingegen auf Action und eine rasante Erzählweise, welches nicht über branchentypische Dutzendware hinausgeht. Die bekloppten John Woo Tauben sind natürlich auch wieder zu sehen.
Und wie fürchterlich läuft Uma Thurman in diesem Film herum! Ihre erste Rolle nach Kill Bill zählt zu ihren schlechtesten. Die Maskenbildnerin wird wohl auch nicht mehr ihre Freundin, denn sie sieht manchmal aus wie ihre eigene Mutter. O.K. Uma ist nicht mehr zwanzig, aber hier wird sie völlig verunstaltet (2 Sterne).
es ist alles gesagt!
miro279 (54), 23.07.2004
und leider muss ich die herrschende Meinung bestätigen. Paycheck ist nichts weiter als schade, weil aus einem Thema mit Potential grosser Mist gemacht worden ist, der mehr als überflüssig ist!
uninteressant
zwisi (38), 05.02.2004
obwohl "dick-fan", habe ich diese seine geschichte noch nicht gelesen. nach dem was ich aber so höre, ist die cineastische umsetzung extrem verstümmelnt. so weit so gut. dies passiert ja des öfteren.
viel schlimmer aber ist die art wie der film 'rüberkommt. kalt, langweilig und unsympathisch. nie wieder ein film mit herrn affleck (es war mein erster). dazu stellenweise extreme bild-unschärfen. und sobald sich hektik verbreitet, soll authenzität mittels freihandtechnik vermittelt werden. mir treibt es immer nur das abendessen hoch. und am schluss dann das ach so unerwartete happyend a la blade runner. wer dick aber kennt, weiss, dass es so etwas in seinen erzählungen nicht gibt.
fazit: bleibt dem film fern. nicht einmal sehenwert im tv.
Was wäre wenn...
otello7788 (554), 27.01.2004
Philip K.Dick´s Geschichte ist eine Vorlage, aus der ein guter Regisseur mit den vorhandenen Mitteln einen spektakulären Film gemacht hätte. Leider trifft hier gar nichts zu. Eine grauenhaft langweilige Regie, unterirdische Dialoge, ein misslungener Schnitt und ein grottiger Hauptdarsteller sorgen für ärgerliche 119 Min.
Ich habe selten eine so langweilige Verfolgungsjagd gesehen-da konnte man doch nebenher laufen? Fehlendes Charisma, ersetzt durch Blassiertheit und dummen Gesichtsausdruck, ist doch wohl die Hauptqualität von Herrn Affleck. (Hat er sich wohl von seiner Ex abgeguckt). Hat John Woo zuviele Burger gegessen oder war Face off sein Zenith und jetzt geht es nur noch abwärts?
Prädikat: Sollte man verpassen!!!
Ist dies Philip K. Dicks Vermächtnis?
RDLA (6), 23.01.2004
Andreas Kilbs Ausspruch ?...ersten ist jedes Buch unverfilmbar und zweitens nur so lange, bis es verfilmt ist.? Kann man langsam aber sicher auch auf Philip K. Dicks Kurzgeschichten ausweiten. Es kann allerdings auch an den Regisseuren liegen, die sich in letzter Zeit daran versuchten. Diesmal war es John Woo, der sich mit Paycheck an einem Dick Stoff versuchte.
Direkt auf den ersten Blick bietet sich bereits ein Vergleich mit Spielbergs Versuch in Minority Report an. Woo verwendet eine ähnliche Ästhetik, dass man fast glauben könnte, es handle sich um Minority Report. Hinzu kommt, dass es sich wieder einmal um den Stoff des in die Zukunft Schauens handelt.
Hauptcharakter ist Michael Jennings, der Jobs erledigt und sich danach die Erinnerung daran löschen lässt. Doch sein letzter Job dauerte nicht wie üblich zwei Monate, sondern drei Jahre. Neben einer Gedächtnislücke von drei Jahren muss Jennings nun auch noch feststellen, dass er selber die Bezahlung, den Paycheck des Auftrag zurückgab und sich nur einige Gegenstände zukommen ließ. Verfolgt von der Polizei und seinem ehemaligen Auftraggeber muss Jennings feststellen, dass ihm die Gegenstände bei der Flucht nützlich sind. Ihm dämmert, dass er eine Maschine geschaffen hat, die es dem Menschen ermöglicht in die Zukunft zu sehen.
Das Thema kommt einem aus Minority Report doch ziemlich bekannt vor. Und wieder wurde die Möglichkeit verspielt es sensibel zu verfilmen. Viel zu sehr wird auf platte Dialoge gesetzt und die nervende Hintergrundmusik möchte man spätestens nach zehn Minuten aus dem Film verbannt wissen. Diese vermittelt an viel zu vielen Stellen eine absolut unpassende Melodramatik und ist alleine schon eine Strafe für jeden Kinogänger.
Doch damit nicht genug. Schafft es Woo während der ersten Stunde noch halbwegs ruhig und auch halbwegs intelligent zu Werke zu gehen, fällt er spätestens danach in altbekannte Muster zurück. So ist man nicht verwundert Verfolgungsjagden, Explosionen und asiatisch anmutende Kampftechniken zu sehen. Dass Woo dieses Metier beherrscht hat er nun schon oft genug bewiesen, doch ist eine derartige Inszenierung bei einem derartigen Thema einfach nur unpassend.
Und ähnlich wie Spielberg auf Tom Cruise setzte, setzte Woo auf Ben Affleck. Viel zu sehr steht er im Vordergrund, während das Thema doch viel interessanter gewesen wäre. Affleck holt dabei noch das beste heraus, aber vielleicht sollte auch er sich demnächst wieder in seichteren Milieus bewegen. Gleiches gilt hier für Uma Thurman, die zwar in ?coolen? Rollen glänzen kann, sonst aber doch eher zum Untergang verdammt ist. Hier können beide allerdings auch nicht mehr Schaden als bereits vorher entstanden ist anrichten.
Im Grunde wurde hier. Wie eben auch in Minority Report alles, was man nur falsch machen konnte, auch falsch gemacht. Angefangen bei der Wal des Regisseurs, denn von Woo konnte man keine andere Inszenierung erwarten, bei der Wahl der Schauspieler und auch dem Drehbuchschreiber Dean Georgias kann und muss man hier doch alle nur erdenklichen Vorwürfe machen. So viel konnte man mal wieder aus Dicks Vorlage herausholen und so wenig ist dabei herausgekommen. In Zukunft sollte man sich wohl ,anstatt sich bei Minority Report Anregungen zu holen, lieber doch Blade Runner oder Total Recall als Vorbild nehmen. Bei weiteren derartigen Verfilmungen wird Dick allerdings aus den Rotationen im Grab kaum noch herauskommen. Eine Schande!
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