Sturz ins Leere
Großbritannien 2003, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: Kevin Macdonald
Darsteller: Joe Simpson, Simon Yates, Richard Hawking, Brendan Mackey, Nicholas Aaron,Ollie Ryall
Brown Girl in the Ring - Sha La La La La
Kinokeule (541), 14.05.2007
Die nachgedrehten Bergsteigerszenen zählen zu den besten, die ich kenne. Beeindruckend schöne Bilder gibt es besonders aus der Gletscherspalte und von den Bergkämmen.
Mitleid mit den Kraxlern empfand ich nicht. Zu risikoreich erschien mir ihre Klettertour. Immer noch gilt, was schon Opa wusste: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Zweifel über den tatsächlichen Hergang der Geschichte bleiben auch bestehen, denn nur 2 wissen, was wirklich geschah und wie die äußeren Umstände tatsächlich waren. Die Zufälligkeiten, die zur Rettung der beiden führten, erscheinen mir denn auch wirklich etwas viel. Am Ende nervt Joe Simpson, wenn er zum zehnten Male sagt, dass das Ende nah war und dachte, dass er sterben würde. Das mit dem Boney M Lied ist aber sehr lustig.
(3 Sterne)
Noch mal gutgegangen
juggernaut (162), 11.06.2004
Die Aufbereitung dieser Doku ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig: Im permanenten (und zum Teil überhastet wirkenden) Wechsel zwischen Großaufnahmen von den Gesichtern der echten Bergsteiger Joe Simpson und Simon Yates (sowie ihres damals im Basiscamp wartenden dritten Mannes), die erzählen, wie sie das Geschehen von 1985 empfunden haben, und nachgestellten Szenen mit Schauspielern entfaltet sich dieses Bergdrama in den peruanischen Anden.
Es gibt dann aber einen Moment, von dem an das absolut ?physisches? Kino wird. Dann nämlich, als das Unheil beginnt und Simpson sich beim Abstieg ein Bein bricht. Yates versucht seinen Kompagnon daraufhin mühselig Stück für Stück (immer jeweils um eine Seillänge von 90 Metern) abzuseilen. Einige Zeit später bricht ein Sturm aus und die Dunkelheit ein. Yates hat inzwischen Sicht- wie Sprechkontakt zu Simpson verloren und erhält auch keine Zeichen mehr von ihm durch Ziehen am Seil. Denn Simpson ist durchs Eis gebrochen und hängt hilflos über einer Gletscherspalte. Nach anderthalb Stunden Warten entschließt sich Yates in einer von ihm selbst als lebensgefährlich empfundenen Lage, das Seil zwischen beiden zu kappen, um nicht durch den von ihm nunmehr für tot gehaltenen Simpson in die Tiefe gerissen zu werden. Bilder wie Erzählung von der nun folgenden, unvorstellbaren Tortur Simpsons bis zu seiner wundersamen Rückkehr zum Camp packen einen gleichermaßen, und bei jedem Sturz auf das verletzte Bein zuckt man im Kinosessel unwillkürlich auch zusammen.
Man hätte nach den Vorankündigungen zu diesem Film eigentlich heftige Diskussionen über die ?Schuldfrage? erwartet bzw. darüber, ob Yates moralisch vertretbar handelte, als er das Seil kappte. Pustekuchen. Für den Betroffenen Simpson war klar, dass er genauso gehandelt hätte, und im Abspann heißt es noch einmal weiß auf schwarz, dass Simpson Yates immer gegen entsprechende Anfeindungen und Vorwürfe Dritter ?nachdrücklich verteidigt? hat. Ansonsten halten sich beide Männer mit dem Thema nicht weiter auf, sondern beschränken sich auf die Schilderung von dem, was damals war. Und das ist an vielen Stellen sehr eindrucksvoll. Etwa wenn Simpson erzählt, wie er, bereits völlig entkräftet und dehydriert, kurz vor dem Ziel auch psychisch endgültig auseinander zu brechen droht, als ihm stundenlang, wie in einer Endlosschleife, ausgerechnet ein Song der von ihm überhaupt nicht gemochten Gruppe Boney M. durchs Hirn schwirrt: ?Brown Girl in the Ring?. Kommentar von Simpson dazu: ?Ich habe wirklich gedacht, ich sterbe jetzt zur Musik von Boney M.!? Und wer kann das schon wollen?
Meine Gute
ben_oui (22), 22.05.2004
Es ist eine Nervenprobe den Film bloß anzuschauen. Was bringt Leute auf so einen Zeitvertreib? Sie haben nicht die geringsten Spur Höhenangst. Diese ist eine Wahre Geschichte, die man nachdenken lässt.
Die Leere
ibdwdwudl (4), 19.05.2004
Der Film war ganz schon hart .der Rettung war spektakulär und unngewöhnlich ,weil der Weg zum Ziel wie ferngesteuert erschien : der weg in die Tiefe führte zum Licht und der Weg abwärts geradewegs zum Basiszelt . Ein Wunder ,dass noch jemand wartete .!!! Jedoch zeigt sich auf das wenigste reduziert das was alle Menschen bewegt,die suche nach Gott !
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund