Nach der Foto-Ausstellung von Donata Wenders kehrt die Neue Galerie Gladbeck mit den Bildern von Sven Kroner zu ihrem Kern-Medium zurück, der zeitgenössischen Malerei überwiegend aus Deutschland. Eine wichtige Rolle spielt hier die einstige Klasse von Dieter Krieg an der Düsseldorfer Akademie, aus der Cornelius Völker und Tatjana Doll kommen, die bereits in Gladbeck ausgestellt haben. Sven Kroner nun ist ein weiterer Vertreter dieser gegenständlichen Malerei. Die Ausstellung konzentriert sich auf seine Malerei der jüngsten Zeit und verdeutlicht so, wie Kroner einzelne Motive verwendet, sie variiert und auf der Fläche geradezu plastisch begreift. Sein Repertoire an Dingen und narrativen Kontexten bleibt eng begrenzt.
Das gilt schon für die Genres, bei denen sich Kroner auf Landschaften und Interieurs beschränkt – und im Übrigen gar nicht so sehr zwischen diesen trennt, ja, er legt die Interieurs wie Landschaften an und setzt das Außen sozusagen im Innen fort, bei dem es sich meist um das Atelier handelt. Auf dem Boden ist mit Modellhäusern eine urbane Szenerie errichtet, oder ein Aquarium befindet sich hier oder die Dinge (darunter Bücher und Spielzeug) sind im Regal angeordnet. Und dann entdeckt man, wie genau alles aufeinander bezogen ist, sich die Sequenzen zu einer großen Story ergänzen und der Blick durch die Fensterscheibe auf die Straße immer von uns und dem Einrichten und Zurechtfinden in der Gesellschaft handelt. Malerisch ist das ein sinnliches Vergnügen, das mit Licht und Schatten, Tag und Nacht, Oberfläche und Taktilität handelt: So kann es in Gladbeck weitergehen!
Sven Kroner - Planetoiden | bis 14.1. | Neue Galerie Gladbeck | 02043 319 83 71
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