trailer: Frau Fischer-Rittmeyer, herzlichen Glückwunsch zu dem neuen Kino im U!
Barbara Fischer-Rittmeyer: Ich bin auch ganz freudig aufgeregt, dass es jetzt endlich losgeht.
Was ist das für ein Ort im Dortmunder U?
Zuerst war das Kino gar nicht geplant. Es ging erst nur um das Museum am Ostwall und den Hartware MedienKunstVerein (HMKV). Dann kam die Ansage, es gebe unten noch einen großen Raum, der als Kongressraum genutzt werden kann. Und der nächste Schritt war: Kann man da nicht auch Kino-Technik reinbringen? Jetzt ist das Kino fertig eingerichtet mit guter Technik, und ich hoffe, es wird ein Zentralisationspunkt. Wir zeigen in der Reihe „Kunst-Licht“ Filme, die die jeweiligen Projekte der Partner aus dem Haus gut ergänzen können: das Museum, den HMKV, die FH, die TU und die Bildungsetage.
Wie ist das Kino organisiert?
Der Raum an sich gehört zum U und ist für alle Partner und externe Anmietung offen. Um diesen Raum wirklich auch als Kino sichtbar zu machen, hat sich der Verein Kino im U gegründet. Seit der Anfangszeit ist er hauptsächlich getragen worden durch Silke Johanna Räbiger vom Frauenfilmfestival, die seit zweieinhalb Jahren daran arbeitet, dass ein wirkliches Kino entsteht, sodass man vom Stummfilm bis zum Handyfilm alles zeigen kann. Sämtliche Partner aus dem U sind auch Mitglieder, und ein paar befreundete Menschen, die das Kino im U-Projekt unterstützen. Der Verein ist offen, und wir freuen uns über jede Anfrage.
Im Prinzip ist es also wünschenswert, wenn Menschen auf den Verein zukommen?
Das sowieso. Wir richten uns definitiv an die BürgerInnen aus Dortmund, an Vereine und Institutionen. Es gibt fünf verschiedene Filmreihen. Eine davon heißt „Kennen Sie die schon?“, und dabei soll es darum gehen, dass sich DortmunderInnen mit einem Film vorstellen. Wenn eine Einrichtung gerne zu einem Thema etwas machen möchte, wählen wir einen passenden Film dazu aus. Das finde ich absolut spannend am Konzept und hoffe, dass viele Leute sich melden. Wir werden in die Filme einführen, und wir versuchen immer, einen Gast dazu einzuladen.
Wie soll sich das Kino in die Kinolandschaft in Dortmund eingliedern?
Ich sehe das Kino im U als Ergänzung und nicht als Konkurrenz. Wir kooperieren und wir zeigen keine Filme, die im aktuellen Kinoprogramm laufen. Wir sitzen in einem Zentrum für Kunst und Kreativität. Das sagt schon ein bisschen etwas über die Ausrichtung. Wir haben die Freiheit und auch die Verpflichtung, die Filmgeschichte zu nutzen. Unsere Filme laufen nur zweimal. Wenn wir es schaffen, auch Jugendliche ins Kino zu kriegen, für die wir einmal im Monat eine extra Vorführung anbieten, dann wissen sie, was Kino heißt. Und das ist ja ganz was anderes, als sich vorm Flatscreen etwas anzugucken. Vielleicht gehen sie dann auch in die anderen Kinos.
Was wird noch gespielt?
Wir haben eine Rubrik, die nennt sich „Festivalfilme“. Da wollen wir Filme zeigen, die wir auf Festivals gesehen haben, die uns in Erinnerung geblieben sind und von denen wir denken, das sollte auch ein breiteres Publikum sehen – selbst, wenn diese Filme dann in Deutschland keinen Verleih gefunden haben. Wir werden immer versuchen, die Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln zu zeigen.
Wie ist es um die Finanzierung bestellt?
Wir haben Einnahmen durch die Kinokarten und bekommen von der Stadt zumindest für dieses Jahr 30.000€. Das ist für das ganze Jahr Kino-Betrieb nicht viel, mit VorführerInnen, Filmmieten, Programmachen und Werbung. Ganz wichtig ist natürlich, wie viel Publikum kommt.
Was ist Ihr Wunsch für das erste Jahr im Kino?
Mein Wunsch ist, dass alle Menschen in Dortmund wissen: Es gibt ein Kino im U. Und dass uns immer gute Filme einfallen, die uns selber Spaß machen. Ich fände es gut, wenn wir es schaffen würden, Jugendliche ins Kino zu kriegen.
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