Eike Davidsohn schaut immer wieder von Bühne aus in den Himmel, der sich grau präsentiert. „Hoffentlich regnet es nicht“, sagt der Sänger der Bochumer Band The Crossheads. Der Regen blieb bis auf ein paar Tropfen aus. Daher kann das Konzert auf der trailer-Wortschatzbühne bei Bochum Total wie geplant stattfinden. Bei den ersten Tönen steht das Publikum noch distanziert vor der Bühne. Doch der rockige Sound lockt die Menschen nach vorne.
Die Band wurde 2012 gegründet. Wer genau hinhört, erkennt Elemente von Mando Diao oder Franz Ferdinand. „Aber wir sagen uns nicht, wir machen einen Blur-Song oder so“, sagt Gitarrist Nikita Polin backstage. Die Einflüsse von alten Blur- und Oasis Songs sind deutlich zu hören. So kommt ein guter Mix aus Brit Pop, Rock, Alternative und Indie zusammen. Dazu Gitarren-Soli, eine 70er Jahre Hammondorgel und kraftvoller Gesang mit englischen Texten.
Eines ist sicher: Dazu können Konzertbesucher tanzen. Das Publikum vor der Bühne, das Quintett darauf. Nach den ersten drei Nummern ist Eike außer Puste. „Das nächste Lied fängt langsam an“ grinst er, „damit der Sänger auch mal durchschnauben kann“. Gemeint ist die Nummer „La Düsseldorf“, zu der die gewachsene Menge vor der Bühne mitklatscht. Bei „Glory“ werden dann Feuerzeuge verlangt. Keine Smartphones, wie es sonst üblich ist. Den Wunsch erfüllt das Publikum der Band gerne.
Im Jahr 2014 veröffentlichten The Crossheads ihr Debüt „Sailor“ in Eigenregie. Seitdem geht es bergauf. Die jungen Musiker spielen auf Wettbewerben, und vor zwei Jahren haben sie auch schon bei Bochum Total auf einer anderen Bühne gespielt. „Das Publikum war aber nicht so geil wie heute“, erinnert sich Eike lachend, „es war auch viel früher am Tag“. Nach der EP „New Words“ aus dem Jahre 2015, hat die Band nun vor ein paar Tagen ihr erstes Studioalbum „Rationality“ veröffentlicht. Auf der Bühne haut Keyboarder Max Manderbach beim ruhigen „Halfway“ für ein Keyboard-Solo in die Tasten. Wieder leuchten Feuerzeuge auf, vielleicht auch das eine oder andere Smartphone. Denn die Stimmung passt. Der Rest des Gigs wird abgefeiert. Das Publikum soll „Nanana“ mitsingen und hört nicht auf. So spielt die Band spontan weiter.
Nach gut 50 Minuten auf der Bühne werden sie nicht einfach entlassen. „Okay, wir spielen noch einen Song oder zwei. Mal schauen, wie schnell wir durch sind oder die uns den Saft abdrehen“, kündigt der charismatische Sänger die Zugabe an. The Crossheads sind letztendlich eine Live-Band mit handgemachter Musik, die den Konzertbesucher mitreißt. Um es mit den Worten von Eike zu sagen: „War das geil!“
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