Der Baader Meinhof Komplex
Deutschland 2008, Laufzeit: 150 Min., FSK 12
Regie: Uli Edel
Darsteller: Moritz Bleibtreu, Martina Gedeck, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Nadja Uhl, Alexandra Maria Lara, Jasmin Tabatabai, Hannah Herzsprung, Jan Josef Liefers, Heino Ferch, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Michael Gwisdek
ganz ok
TERMINATOR (27), 28.11.2009
Der Film fängt sehr stark an aber endet im Hollywood Format, aber die Schauspieler sind sehr gut
Oscarwürdig die 2te
Filmfrau (6), 07.02.2009
Genau diesen Gedanken hatte ich auch. Viel Action, viel Geballer. Auch wenn es in der Realität so war, hätte man den Film sicher auch anders aufmachen können.
Oscarwürdig?
Klein1 (1), 09.01.2009
Mit Verwunderung habe ich gelesen, dass dieser Film für den Oscar nominiert wurde. Na ja, ist wahrscheinlich genau der amerikanische Geschmack, viel Action halt.
Action-Reißer
Marco (1), 09.01.2009
Meiner Meinung ist, dass dieser Film in keiner Weise den Ereignissen welche mit der RAF zusammenhängen gerecht wird.
Hier wird mir zu plakativ erzählt, aber als Action-Film durchaus sehenswert.
sehenswert
picco (85), 26.11.2008
zwar wurden diverse anschläge einfach ausgelassen - z.b. der raketenangriff auf den ami-general in heidelberg - der mich damals furchtbar erschreckte, weil ich 2x in der woche an dem bahnhof, wo das passiert war vorbeimusste - aber ich sage mal so: für alle spätgeborenen ist es immerhin ein ordentliches geschichtswerk. zumindest ein wenig der jüngeren geschichte bekommen sie da recht schmissig zubereitet. zumal heutzutage die rafzeit in den schulen komplett ausfällt.
und die regie, d.h. auch die schauspielerische leistung fand ich wirklich gut. das lässt hoffen, dass der deutsche film doch langsam mal an qualität gewinnt.
Der Film erfordert Vorwissen,
Olli (82), 01.11.2008
aber das ist wohl Voraussetzung für jeden Film, der sich einem zeitgeschichtlichen Thema widmet. Ich frage mich allerdings, wie der Film auf junge Menschen wirkt, die die Zeit der RAF nicht miterlebt haben und sich mit dem Thema nicht oder nur wenig auseinandergesetzt haben. Hier wird es schwer sein, die Zusammenhänge nachzuvollziehen. Daher also ein durchaus anspruchsvoller Film.
Interessant ist die Darstellung der politisierten Gesellschaft, insbesondere der Studenten, in jener Zeit. Heute scheint das in das Gegenteil umgeschlagen zu sein: Die ?Springer-Presse? bedient das Volk mit Bildern von nackten Frauen und opportunistische Studenten streben nach dem Vorbild ihrer Eltern nach Karriere, dem tollen Auto und dem Urlaub auf der Liege am Meer. Beide Extreme sind nicht gesund.
Enttäuschend
pimpom (3), 30.10.2008
Ich bin in diesem Film gegangen, um Wissenslücken zu schliessen und mehr Hintergrundinformationen zu bekommen. Habe ich leider nicht.
Es war mir auch schon vorher völlig klar, mit welcher Gewalt damals vorgegangen wurde. Ich frage mich nur ob es wirklich notwendig ist, dies minutenlang in allen Einzelheiten zeigen zu müssen (und dann den Film ab 12 Jahren freizugeben).
Mich hätten vielmehr Einzelheiten zu den Hauptpersonen interessiert, mehr Familienhintergründe, Einstellungen etc.
Meine Sympathie zur RAF schwankte während des Films sehr stark; insgesamt fand ich die RAF jedoch zu sehr glorifiziert.
Meinen Vorrednern kann ich mich definitiv in der großartigen schauspielerischen Leistung anschliessen. Empfehlen kann ich den Film nicht.
Großartige schauspielerische Leistungen...
socsss (63), 28.10.2008
...aber, da schließe ich mich einigen meiner VorrednerInnen gerne vorbehaltlos an: Keine Charaktere, keine Story, keine Hintergründe. Ein vergleichsweise sinnentleerter Schweinsgalopp durch zehn Jahre Geschichte, der alles einmal erwähnt haben will und dabei nichts wirklich darstellt. So gesehen gibt es auch keine Verherrlichung irgendeiner Seite. Was letztlich zwar auf den großen Schwächen des Films beruht, aber wahrscheinlich seine größte Stärke ist.
Darüber hinaus zeigt der Film einige tolle Szenen (die Konferenz nach dem Olympia-Attentat, Martina Gedeck in den Zellenszenen, Stipe Ercegs Performance), aber der Sinn und Zweck des Projektes wird mangels Plot und Charakteren völlig verfehlt. Viel zu viel und gleichzeitig viel zu wenig! Auch da stimme ich einem meiner Vorredner zu: Wie bei "Der Untergang".
Wen die ganze Geschichte wirklich interessiert, von den Persönlichkeiten auf beiden Seiten, vom Versagen der Staatsgewalt und des Rechtsstaates über die bar jedweder politischen Begründung handelnde Dritte Generation bis hin zur Gesamtkonzeption des "linken" Stadtguerillaterrorismus der späten 60er und der 70er Jahre sollte sich das Buch schnappen, auf welchem der Film angeblich beruht. Denn da lohnt sich wirklich jede einzelne Seite!
Helden Wie Wir
CemileTS (137), 10.10.2008
Der stete Drang nach Begierde einiger Narzisten und deren Mitläufer bzw. Opfer...sicher haben die getrommelt was das Zeug hielt, das Trommeln war zurecht.
Das nach vielen Jahren Herr Eichinger die 'Opposition' zurechtrommelt ist bloss als Opportunismus zu deuten.
Da kann er meinetwegen den Baader-Darsteller Bleibtreu während den Dreharbeiten rührselig tief in die Augen blicken, ich nehme ihm keine tatsächliche Annäherung ab!
Kulturminister Neumann freut sich jetzt schon Herrn Eichinger bei den hochdotierten Preisverleihungen die Hand entgegenzustrecken.
Al Quaida hat den Terror nicht erfunden!
mausezahnkinder (12), 05.10.2008
Ich habe das Experiment gewagt, mit meiner Tochter, 16 Jahre, diesen Film anzusehen.
Mit einem jungen Menschen, der in den Zeiten 9/11 großgeworden ist und der wie ich die RAF Nachrichten früher, die heutigen Terrornachrichten zum Frühstück serviert bekommt!
Wenn wir in den letzten Jahren auf Anti - Kriegs - Demonstartionen gegangen sind (und die hat es wahrhaftig gegen Bushs' Irak - Krieg gegeben), dann ist uns nicht das unglaubliche Unrecht geschehen, was den jungen Anti _ Schah- Demonstranten damals geschah!
Ich habe Wissenslücken bei mir geschlossen und ich habe die Reaktion meiner Tochter auf diesen Film erlebt!
Über Längen des Films gehörte ihre Sympathie den RAF - Mitgiedern.
Und damals wie heute kann ich die Gründe der Auflehnung verstehen!
Es mag dem Film an der Tiefe anderer Machwerke fehlen, spätestens ab der Inhaftierung der alten RAF - Mitglieder ist auch kein Eindenken in die Terroristen mehr möglich, aber für mich ist dieser gut und aufwändig gemachte Streifen ein Erlärungsversuch.
Damals wie heute liegt der Ursprung solcher Handlungen in den Ungerechtigkeiten und Verbrechen der Mächtigen deser Welt!
Mit einer überragend guten schauspielerischen leistung von Frau Wokalek als Gudrun Enslin, kompromisslos verfolgend, was sie als für sich richtig erkannt hat!!
P.S: Über eine Altersfreigabe ab 12 Jahren kann man steiten,- allerdings habe ich auch mit meinen halbwüchsigen Kids "Die Welle" gesehen, und da ist eine Verknüpfung mit der Aktualität ebenfalls sehr naheliegend und kann 12 - jährige schon in Ängste stürzen!
Parforceritt
woelffchen (597), 05.10.2008
Ein Parforceritt durch die jüngste deutsche Geschichte. Ein Ritt, den man ohne ausreichende politische Hintergrundinformationen, die der Film nicht bietet, auf diese Art und Weise nicht gut überstehen kann. Die action allein ist zwar beeindruckend aber schon x-mal gezeigt worden, der ideologisch-menschliche Bereich mitsamt seiner Dramatik kam aber zu kurz. Und der hätte mehr herausgestellt werden müssen.
Zweischneidig
Colonia (683), 04.10.2008
Was dieser Film leistete, war zunächst mal, die Kollegin und mich für mehrere Stunden baff zu machen, ans Nachlesen einiger Ereignisse und Recherchieren einiger Namen zu bringen. "Der Baader-Meinhof-Komplex" war jedenfalls Gesprächsstoff für einige Tage.
Natürlich hat man ein gehöriges Halbwissen über die Ereignisse, aber die ganze Geschichte mal chronologisch in einem verdammt gut gemachten Film vorgeführt zu bekommen, ist für mich als Vertreterin der Generation, die die RAF nur noch von alten Fahndungsplakaten in Postfilialen (ja, sowas gab es Mitte/Ende der 80-er Jahren noch flächendeckend: die Post) kennt, sehr aufschlussreich.
Ein Manko des Films ist das geradezu Atemlose. 10 Jahre werden zwar in sensationelle 150 Minuten und unüberschaubare 123 Sprechrollen gepackt, aber dennoch reicht die Zeit nicht aus. So entsteht der Eindruck, dass die RAF-Geschichte auf Actionkino reduziert wurde. Actionkino und Revolutionsromantik. Ein weiteres Problem, das ich sehe. "Legendenbildung zerstören" soll der Film (M. Gedek), das tut er aber meines Erachtens nicht. Wenn auch Aust, Eichinger und Co. in Interviews in die entgegengesetzte Richtung rudern ? Moritz Bleibtreu brachte es in irgend einem TV-Statement ungefähr so auf den Punkt: "Das war schon irgendwie so eine Bonnie-und-Clyde-Geschichte."
Terrorist sein kommt im Film als megacoole Angelegenheit rüber und ich weiß nicht, ob diese Mischung aus Faszination und Entsetzen, die das auslöst, beabsichtigt war.
Natürlich ist "Der Baader Meinhof Komplex" eine relativ einseitige Sache. Es heißt nicht umsonst nicht "Der Baader Meinhof Komplex und seine Opfer", obwohl die andere Seite doch dazu gehört. Als bloße Dokumentation der Ereignisse auf RAF-Seite und Bebilderung von Austs Buch ist der Film jedoch ziemlich groß.
Unbedingt zusätzlich ansehen: "Black Box BRD" von Andreas Veiel.
Fernseh-Zweiteiler
observer (198), 29.09.2008
...und es darf auch gerne darauf hingewiesen werden, dass das Ding bereits nächstes Jahr mit 2 x 90 Minuten im ZDF läuft. Mal sehen, wie lange die Kinobesucher derlei Fernsehkino noch mitmachen. Traurig ist in der Tat, dass im Fiktionsraum Kino jetzt immer mehr von diesen nachgestellten Epochenfilmen zu sehen sind anstatt endlich mal neue originäre Stoffe zu entwickeln. Jeder Terence-Hill-Bud-Spencer-Film hatte mehr mit Kino zu tun als diese teure und doch letztendlich billige Ereignisnachstellung!
Substanzlos
mherweg (5), 26.09.2008
...kurzgefasst: komplexe Zusammenhänge auf ein Maximum an Action reduziert. Alles was Rang und Namen hat reingepackt. Kontexte absolut aussen vor gelassen.
Hat man sich mit dem Buch oder den geschichtlichen Zusammenhängen nicht auseinandergesetzt, erscheinen die Handlungen der Akteure zusammenhanglos und nicht nachvollziehbar. Enttäuschend.
Lesen Sie lieber ein gutes Buch: zum Beispiel Aust den "Bader Meinhof Komplex"...
naja...
bibertikatze (3), 26.09.2008
Am Anfang des Filmes war ich schon überrascht von vielen Bildern, insbesondere von der Brutalität gegen die Demonstranten beim Schah-Besuch, und ich dachte "mutig! das so zu zeigen...", ich kannte zwar angelesen die Geschichte, dass die deutsche Polizei erst nichts tat und dann mit auf die Demonstranten eindrosch, aber in Bildern war das schon hart zu sehen ...
Ulrike Meinhof fand ich allerdings schwächer dargestellt als sie war. Zwar kam ihre Hilflosigkeit als Journalistin schon raus, aber sie hatte schon mehr Entschlossenheit entgegenzusetzen, als im Film gezeigt... da wurde sie tendentiell lächerlich gemacht.
Der Tod der Leute ist natürlich etwas einseitig beleuchtet worden. Unwissende Leute werden aus dem Film rausgehen und unreflektiert an die mittlerweile nur noch eine offizielle Staatsversion glauben, an der man zumindest immer noch berechtigte Zeifel haben kann...
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