The Village - Das Dorf
USA 2004, Laufzeit: 108 Min., FSK 12
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Bryce Dallas Howard, Joaquin Phoenix, Adrien Brody, William Hurt, Sigourney Weaver, Brendan Gleeson, Cherry Jones, Jayne Atkinson, Judy Greer, Fran Kranz, Celia Weston, Michael Pitt
ja
Marylou (161), 11.07.2005
Endlich mal was, das mit ganz wenig auskommt, um einem die Dauergänsehaut zu verpassen, wie angenehm, wie erlösend bei dem ganzen Splatter-Scheiß, der einem nur noch geboten wird....
Die Geschichte scheint einfach: Dorf liegt im Tal, umgeben von Wald.
Im Wald hausen die "Unausprechlichen", welche sehr stinkig reagieren, wenn man durch eben diesen Wald marschiert.
Ergo: die Leute gehen nicht rein. Theoretisch.
Außerdem gibt es eine schöne, unaufdringliche Lovestory zwischen dem stillen Lucius und der blinden Ivy, die sich sehr gut und flüssig in die Story einflicht, ohne nur eine Sekunde kitschig zu sein.
Der Grusel ist sehr subtil. Da wird nicht viel gezeigt. Aber seit Twin Peaks und spätestens Blair Witch Projekt wissen wir, wie pervers schaurig ein lieber, simpler Wald so bei Nacht sein kann.
Die Sounddesiger haben jedenfalls ganze Arbeit geleistet.
Die Geräuschkulisse ist sagenhaft gruselig.
Wir kennen das ja: was man hört, aber nicht sieht, ist doppelt fies. So auch hier. Gänsehaut par exellence.
Als Lucius vom eifersüchtigen Dorfdeppen schwer verletzt wird, fast Ivy den Entschluß, zur Stadt aufzubrechen und Medikamente zu holen, die ihn retten sollen. Dafür muß Sie aber blöderweise durch den Wald.....
Adrien Brody spielt den Zurückgebliebenen absolut überzeugend, wie auch Phoenix und Howard eine absolut saubere Leistung liefern. Ich als Phoenix Fan bin mal wieder mehr als zufriedengestellt :-)
Auch des Monsters Rätsel wird gelüftet und bringt ein sehr überraschendes Ende mit sich, das in der Tat zum Denken anregt.
Fight Fire with Fire? Wie mein Vorredner schon sagte, auch ein gelungendes Stück Gesellschaftsstudie, verpackt in eine schaurig-schöne Geschichte.
Super Film, kann ich wärmstens ans Herz legen.
Guter Film mit aktueller Gesellschaftskritik
yoerk (103), 14.02.2005
Ich kann die negative Kritik nicht ganz nachvollziehen. Allerdings fand ich "The Sixth Sense" ebenfalls gelungen. Von daher hab ich wohl ein anderes Verständnis für gute Filme. Aber warum darf eine Pointe bitteschön nicht bloß 10 Sekunden dauern (s.u.)? Die Pointe ist schließlich nur ein kurzer Augenblick, der die Wendung einleitet bzw. das bisherige Denken umkrempelt. Und das ist Shyamalan gelungen. Und warum sollte man deswegen nur einen Kurzfilm drehen? Schließlich muss ein Film doch ausreichend Zeit zur Exposition, Komplikation und schließlich Peripetie haben. Die klassische Entwicklung in der Dramatik eben. Hierfür sollte der Zuschauer schon dem Regisseur die Zeit lassen. Außerdem ist das Thema der Manipulation und Verängstigung der Bevölkerung durch eine allzeit präsente diffuse Bedrohung höchst aktuell, denn in den USA (und nicht nur dort) passiert momentan nichts anderes. Es geht um Aufklärung, Wissen, Liebe, Sehnsucht, Manipulation und verlorene Unschuld. Die schauspielerische Leistung von Adrien Brody, Joaquin Phoenix und vor allem Bryce Dallas Howard fand ich ebenfalls sehr gut. Also alles in allem von meiner Seite ein empfehlenswerter Film.
pfffffft...
Lübke (31), 21.11.2004
Kann man Weaver, Phoenix und Hurt wahrhaftig derart verheizen? Shyamalan kann!
Wie "The Sixth Sense" oder meinetwegen auch "The Ohthers" (ich weiß, andere Filmschmiede) nimmt sich "The Village" wie ein aufgeblasener Luftballon aus, den man mit nicht verknoteter Tülle fliegen lässt. Die schier endlos erscheinende Story, die ohne jegliche Spannungsmomente vor sich hinschnarcht "gipfelt" in einer ca. zehnsekündigen Pointe oder, wie in anderen Beiträgen behauptet, einer überraschenden Wende. Meine Güte, sollte man für kurze Pointen nicht lieber auch kurze Filme machen. Die oben angesprochenen Werke wären sämtlich als Kurzfilme auch für mich vollkommen akzeptabel. So jedoch... Also - Valium sparen, "The Village" anschauen!
Film mit 2 unterschiedlichen Hälften
Kinokeule (541), 04.10.2004
Der Film beginnt wie ein Schauermärchen aus dem 19.Jahrhundert. Eine Gothic-Novelle im Sinne von H.P. Lovecraft und E.A. Poe. Leben, Atmosphäre und äußere Bedrohung der Gemeinde werden uns näher gebracht. Die Personen handeln glaubwürdig und sympathisch.
Nach der Hälfte sieht man einen anderen Film. Die als intakt beschriebene Gemeinschaft beginnt zu wanken und ihr Geheimnis zu offenbaren. Die Stilmittel wandeln sich hin zu einer tempogetriebenen Jagd nach Medikamenten und der Frage nach der Herkunft der Gemeinschaft (inkl. moralischer Rechtfertigung). Zwar konnte der Film mich hier auch überzeugen, aber nicht so fesseln wie die erste Hälfte.
Wer die Spoiler in diesem Meinungsforum überliest (s.u.), den erwartet ein überraschendes und auch in wesentlichen Teilen logisches Ende (4 Sterne).
Ein unglaubliches Ärgernis!
ndb1958 (8), 03.10.2004
Ein Ärgernis! So etwas Dummes habe ich selten gesehen.
Bei Adrien Brody, Sigourney Weaver und William Hurt in einem Film, sollte man meinen, es kann nichts Schlechtes dabei rauskommen. Aber sie hampeln sich wie tumpe Statisten von Szene zu Szene - wie Dilletanten. Adrien Brody in "der Pianist" und anderen Rollen brilliant, wirkt hier unglaubwürdig. Weaver wirkt, als leide sie an Katalepsie. Ein Ärgernis!
Der Regieseur scheint unter chronischen Valiumverzehr zu leiden. Dieser Film ist ohne Tempo, langatmig, langweilig.
Erstaunlich, welche literarischen Vergleiche oben herangezogen werden.
Die Geschichte ist schlicht und lediglich trivial, auch wenn dort zwei Stränge sein sollten. Die Großstadt, die nur Leid bringt, in der Mord und Todschlag das Leben bestimmt. Also verkriechen ein paar Leidgeprüfte sich in ein Dorf von Wald umgeben und leben, als könnte man die Zeit um 100 Jahre zurückdrehen. Was für eine prächtige Botschaft.
Da kann man sich auch einfach eine Dokumentation der Amish-People anschauen. Wahrscheinlich sogar spannender, weil man das eine oder andere lernt. Drum rum wird noch ein bisserl Fantasy gestrickt, die sich am Ende auch noch als gar zu menschlich, bzw. gefaket auflöst, und fertig ist das Ärgernis Film.
Es kommt selten vor, dass ich wirklich ärgerlich das Kino verlasse. The Village hat es geschafft.
Kein Stern, nicht ein mal ein halber!
eine glatte lüge
kurzsichtig (7), 29.09.2004
die vorschau zu diesem film hat blanken horror versprochen, war aber eine glatte lüge. überraschend gut wurde hier die angst (wie auch die kirche es jahrtausend lang mit den menschen gemacht hat) für die kinder aufrecht zu erhalten. in einer lügenwelt voller mystereien und geister wurden die nachkommen schlafend gehalten. dass trotz dem überraschenden ende keiner aufgewacht ist war unglaublich. ein experiment mit den eigenen kindern. gut umgesetzt gute schauspielerische leistung, für mich sehr spannend, trotz anderer erwartungen.
sehenswert
zwisi (38), 29.09.2004
das, was der trailer verspricht, kann der film nicht halten. und das ist auch gut so. kein horror-schocker, sondern ein gesellschaftskritisches milieubild, nicht näher definierter aussteiger, bekommt der geneigte zuschauer serviert.
und wie immer stellt sich im laufe der handlung die frage, an welcher stelle und durch was ist die unschuld verloren gegangen? darf jemand jemand anderem vorschreiben wie er wo zu leben hat?
aber schaut selbst hin und diskutiert. es wird kontrovers!
Anders als gedacht
Tara (93), 26.09.2004
Und wieder einmal hat der Trailer einen, in gewisser Hinsicht, verarscht.
Vom Trailer her, dachte ich, kommt ein Horror/Splatter Film wo man sich weggruselt. Aber weit gefehlt, ich habe mal wieder das können M. Night Shyamalans angezweifelt!
Ein sehr schöner, interessanter Film, der natürlich auch spannend ist, aber in erster Linie ist man nur am überlegen wie jetzt was ist und wieso! Und dann kommt das Große Ende.
Fazit: definitiv sehenswert!
Anspruchsvoll und spannend
Samara (26), 24.09.2004
Ein toller Film, der gar kein Horrofilm ist, so wie er in der Werbun dargestellt wurde.
Es ist einfach ein spannender Film mit viel Gefühl und trotzdem wahnsinnig spannend. Allerdings würde ich ihn nicht ab 12, sondern ab 16 Jahren freigeben.
Wer keinen Billig-Schocker erwartet wird sicher nicht enttäuscht!
Gut oder nicht gut
nightbreeze (12), 24.09.2004
...diese Frage stellten wir uns wohl alle nach dem Kinobesuch. Also gruselig war es nicht, aber trotzdem gab es spannnende Momente. Die Story ist ganz ok, die Musik klasse, die Schauspieler glaubwürdig: aber irgendwie fehlt das letzte Fünkchen, der gewisse Kick.
Ganz ehrlich: man verpasst nichts, wenn man den
Film nicht sieht. Echt schade, ich persönlich hatte mir mehr erhofft. Vielleicht beim nächsten Meisterwerk von Mr. M. Night Shyamalan....
unausprechlicher Quatsch
mona-lee (5), 21.09.2004
Die Story ist ziemlich Banane.
Die Schauspieler sind dafür super.
Aber - Das Sandmännchen ist gruseliger.
Wer nix besseres zu tun hat....
Ich fand es verschenktes Geld...
Trailer gucken reicht. Da weiß man alles!
Einfach gut!
gliwiczanka (2), 20.09.2004
Ich weiss nicht was manche von einem Film, der ab 12 freigegeben ist erwarten. Tatsache ist, dass aus einer unheimlichen, horrorangehauchten Aktion sich ein Psychthriller entwickelt. Klar, dieser Film ist was Besonderes.
Meiner Meinung nach: geht hin!
vierte Meinung....
msteets (35), 15.09.2004
Also, ob es der beste oder der schlechteste Film von Shyamalan ist, kann man nicht sagen. Zweifellos ist es aber sein unspektakulärster. Wer äußeren Horror oder aufwendige Bilder erwartet, mag enttäuscht werden (obwohl an einigen Stellen, den Sounddesignern sei Dank, mir die Haare zu Berge standen. Aber vielleicht bin ich auch nur schreckhaft *g*) und wer gegen Ende die Auflösung sieht, mag sich gefoppt fühlen.
Anders als die bisherigen Filme des Regisseurs funktioniert "The Village" aber auf mehr als einer Ebene, nämlich auf einer gesellschaftskritischen (Freiheit gegen Sicherheit). Und wie in seinen bisherigen Filmen wird die Motivation der handelnden Personen, die zunächst unlogisch erscheinen mag, erst im nachhinein klar. Mehr zu verraten oder Details nachzulesen, empfiehlt sich nicht, man nimmt sich das Vergnügen....
Für den Film sprechen außerdem die schönen Bilder, die guten Schauspieler (William Hurt als Dorfältester, Bryce Dallas Howard als blinde Tochter) und die wunderbare Musik, die die Atmosphäre gut unterstreicht. Natürlich ist die kleine Einschränkung zu machen, daß die Handlung schon sehr konstruiert wirkt, aber das ist wohl auch eine Folge des "Zwangs" zur (mehr oder weniger) überraschenden Auflösung (nein, diesmal sind nicht alle schon tot)
Also, ich kann "The Village" durchaus empfehlen!
Hilfe!!!!!!!
emma1988 (1), 14.09.2004
Also ich habe jetzt die beiden Meinungen der Herren gehört und hätte gerne noch eine dritte Meinung. Ich möchte in diesen Film am kommenden Dienstag den, 21.September darein gehen.
Die erste Meinung war ja nur positiv und die zweite Meinung war ja nur negativ.
Also vielleicht schaut hier bis Montag abend jemand rein der den Film bis dahin gesehen hat und hat lust mir noch eine dritte meinung zu schreiben, damit ich dann nocheinmal gründlich überlegen kann ob ich in den Film gehe oder nciht.
Danke schon mal im vorraus eure Lisa
Überraschung!
Iorek_Byrnison (5), 14.09.2004
Shyamalans bester Film bisher??
Am besten drücke ich meine Gefühle dem Film gegenüber so aus: gesehen habe ich "The Village" im größten Kinosaal im erfolgreichsten Kölner Multiplexkino. Mit uns waren 700 Menschen im Saal. Die ganze Zeit dachte ich: oh mein Gott, die fangen sicher gleich alle zu reden an, da sie sich so langweilen - oder sie gehen einfach. Diese Stimmung schien auch in der Luft. Und was passiert, als die letzte Abblende erfolgt und der Abspann einläuft (was sonst in einem Multiplex in diesem Moment passiert, weiß man ja): nahezu alle Kinobesucher *bleiben sitzen* und versuchen, die Eindrücke des Films erst einmal zu verarbeiten. Regisseur Shyamalan versteht trotz aller Ungereimtheiten sein Publikum mit diesem Film zu fesseln.
"The Village" ist wirklich eine große Überraschung. Es ist ein typischer Shyamalan-Film - und auch wieder keiner. Es ist eine Mischung aus Schauermärchen, Theaterstück, Lehrstück und Kinofilm. Die Überraschungsmomente sind wieder da - nur dieses Mal sind es mehrere und sie sind nicht in der Holzhammermanier wie beim Erstling "Sixth Sense". Man kann vom Inhalt faktisch nichts verraten. Muss man mittlerweile ja auch nicht mehr, das wichtigste ist bekannt.
Das wirklich tolle an diesem Film ist seine Ästhetik. In wunderschönen Bilder fotografiert und mit tollen Einstellungen gedreht entsteht wirklich eine fantastische Atmosphäre.
Mit der hinzukommenden Tatsache, dass der Film im Gegensatz zu den ersten Werken des Regisseurs über die "einfache Ebene des Inhalts" (Geister, Verschwörungen, Aliens) hinausgeht und durch den Subtext zu heissen Diskussionen nach dem Film anregt, kann man nur eines wohlwollend sagen:
Sehr gelungen!
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24