Es gibt 173 Beiträge von Cinemoenti
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04.06.2018
Handwerklich ist diese Arbeit m.E. nicht wirklich überzeugend; Kamera (einfallslos), Schnitt (zäh), so einige Dialoge, der gesamte Spannungsbogen... ergeben - so scheint es zunächst - ein vor sich hin dümpelndes Werk, das über eine lange Strecke nicht wirklich mitreißt.
Aber da ist etwas, was den Film sehr liebenswert macht, und das ist sein Herz und die Aufrichtigkeit, mit der er gemacht wurde. Denn so, wie die beiden sich abquälen, das hat mit dem richtigen Leben zu tun. Die Hoffnung auf Erlösung aus dem Unbestimmten (Lebenswandel) bleibt hier weitestgehend unerfüllt, und die Antwort auf "was ist denn Liebe nun eigentlich?" wird anhand diverser amüsanter Nebenschauplätze originell und überzeugend beantwortet, da Laura Lackmann immer wieder gegen den Strich der Erwartungen bürstet.
Außerdem wartet der Film mit einer Nachspann-Idee auf, die man so sicher noch nicht gesehen hat, und die nochmal zu Herzen geht. Ich könnte mir vorstellen, dass "Zwei im falschen Film" so manche Paare, die ihn gemeinsam ansehen, nachdenklich machen wird - mit positiven Folgen!
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02.05.2018
Alle, die Romy Schneider verehren oder verehrt haben, müssen diesen Film sehen, keine Frage.
Es ist Gott sei Dank kein Epos sondern eine Miniatur, drei Tage, wie der Titel schon sagt, werden gezeigt aus dem späten, verzweifelten Leben der Schauspielerin, die so viele als Sissy-Kitschfigur behalten wollten, und die nicht nur daran kaputt ging.
Einen Entzug versucht sie, in einem Hotel am Strand von Quiberon, während ihr die beste Freundin aus Kindertagen beisteht - und sie will ein Interview geben, ausgerechnet jetzt, und sie ist mit Wahrheiten nicht zimperlich.
Der Film definiert sich nicht über die Schauwerte Sex oder Humor, schon gar nicht über nostalgische Verklärung...
Er ist eine so stille wie eindrückliche Studie über eine, die viel zu früh in die Falle des Ruhms getappt ist, die sich zwischen zu vielen Fronten verlor und dabei alle Kraft gelassen hat. Glamourös, ja anbetungswürdig gespielt von der Bäumer, umringt von kongenialen
Schauspielern (sensationell: Birgit Minichmayer). Dabei gibt es praktisch keine Geschichte, keine Entwicklung; wir erleben gewissermaßen einen Augenblick, so unter die Lupe genommen, dass es zwangsläufig weh tut.
Darüberhinaus ist der Film exzellent fotografiert, sensibel vertont (Geräusche stehen hier nicht selten an Stelle der Musik), und mit einem guten Sinn für Rhythmus und Tempo gebaut.
Für mich ein Ausnahmewerk und ein sehr seltener Glücksfall fürs Kino.
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02.05.2018
Eigenartigerweise geht es in diesem Film um nichts, und zugleich doch um alles: um existenzielle Fragen, durchexerziert am Kleinsten, am scheinbar Bedeutungslosen. Mit beglückend präziser Bildsprache und der gekonnten Auslassung von Musik-Kleister, mittels beherzt-schnoddriger und auch fragiler Dialoge sowie Momenten der Stille folgen wir dem mutig-entschlossenen Film-Ensemble, das sich ehrfürchtig, aber immer auf Augenhöhe und vor allem mit unendlicher Liebe um die Hauptfigur bzw. den Schauspieler (in diesem Film nicht voneinander zu trennen) bewegt.
Würde sich nicht die Zielgruppe, sondern jüngere Menschen und Machthaber diesen Film zu Herzen nehmen - es gäbe keine Kriege auf der Welt.
Wir KinogängerInnen können uns jedenfalls glücklich schätzen, dass Harry Dean Stanton uns einen derart wahrhaftigen Film hinterlassen hat.
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08.02.2018
Nach dem Genuss dieses Films schaut man noch bedrückter die heutigen Politikschaffenden an, die offensichtlich nicht oder lange nicht immer für den Erhalt des Menschlichen kämpfen, mit allen Mitteln und um jeden Preis, sondern eher um sich selbst kreisen, währen die Welt gen rechts driftet. - Ein in jeder Hinsicht sensationeller Film, einer, der vermittelt, was Haltung ist, mit einem unfassbar guten Gary Oldman. Wenn der keinen Oscar bekommt, versteh' ich die Filmwelt nicht.
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08.02.2018
Wann habe ich zuletzt in einem Film gleichzeitig gelacht und geweint? Ich kann mich nicht erinnern.
Es gibt sie noch, die richtig, richtig guten Filme.
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21.11.2017
"Casting" zeigt mit erschlagender Eloquenz und bis in die letzte Rolle exzellent gespielt (und natürlich auch geschrieben), worum es beim Film/Fernsehen im Kern geht: Eitelkeit, Demütigung, Prostitution, Hintergehung und Heuchelei. Das ist weit weg von peinlichem Haudrauf-Humor und packend in jedem Augenblick: ganz großes Kino in Form eines Kammerspiels.
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21.11.2017
Das hier ist schlicht einer der besten Filme, die ich in meinem Leben gesehen habe. Nichts für Zuschauer*innen, die es schnell und actiongeladen mögen. Streckenweise erzählt dieser Film in einer Art, wie es sonst eigentlich nur Bücher können. Das ist für meinen Geschmack eine kleine Sensation.
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21.05.2016
Am besten, man weiß vor dem Besuch so wenig wie möglich. Dieser Film ist nicht weniger als ein Meilenstein seines Genres.
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23.01.2016
Verstörend, wahrhaftig, alptraumhaft, irritierend real in der Art der Erzählung, deprimierend im Fazit. Erzählt wird von der Abgebrühtheit / Stumpfheit des modernen (Erfolgs)Menschen. Diesen Film kann ich weder emlpfehlen noch nicht empfehlen. Leichte Kost ist das jedenfalls nicht, und mir hat's gefallen.
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17.01.2016
Das kommt locker flockig daher, mit einigen netten Momenten, bleibt aber alles in allem strukturlos wie dahergewürfelt, dramatisch und humoristisch problematisch weil in recht zweidimensionale Klischeekisten greifend. Tatsächlich ein Film, den ich beinah während des Schauens vergessen habe.
Meine Begleitung fand ihn deutlich besser und unterhaltsamer als ich, und auch andere Kiinogänger waren da sehr gespalten. Für kontrovers halte ich den Film indes trotzdem nicht.
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