Gut zweieinhalb Jahre liegt die Flutkatastrophe, bei der in Deutschland mehr als 180 Menschen ihr Leben verloren, nun zurück. Am 14. Juli 2021 und in der darauffolgenden Nacht fielen in Rheinland-Pfalz und Nord-Rhein-Westfalen innerhalb von 24 Stunden 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Insbesondere das Ahrtal wurde durch dieses Jahrhunderthochwasser schwer getroffen, aber auch Erftstadt und Hagen in NRW. Derartige Extremwetterphänomene haben alleine in den Jahren 2018 bis 2022 Schäden in Höhe von rund 80 Milliarden Euro verursacht, wie eine Studie des Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministeriums ergeben hat (Stand: Juli 2022).
Jenseits dieser finanziellen und infrastrukturellen Herausforderung haben die Klimakrise und ihre Begleiterscheinungen auch zu der zunehmenden Sorge der Bürger:innen darüber geführt, wie gut ihre Kommunen auf Extremwetterereignisse vorbereitet sind. Im LeseRaum Akazienallee in Essen findet zu ebendieser Frage ein von Bastian Schlange moderiertes Gespräch statt, an dem Simone Raskob (Umweltdezernentin der Stadt Essen) und Katharina Huth (Correctiv.Klima-Redaktion) teilnehmen. Letztere hat gemeinsam mit WDR, NDR und BR die 400 Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands gefragt, welche Strategien sie als Reaktion auf die Klimakrise verfolgen.
„96 Prozent dieser Kreise und kreisfreien Städte erwarten künftig vermehrt extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Stürme. Nordrhein-Westfalen ist vor allem von Hitzewellen und Dürren betroffen. 86 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte erwarten bis 2050 finanzielle Schäden durch Extremwetter“, erklärt Huth. „Deutschlandweit hat bisher ein Viertel der Kreise ein Klimaanpassungskonzept. In Nordrhein-Westfalen ist es sogar mehr als die Hälfte. Das bedeutet jedoch nicht, dass die im Konzept geplanten Maßnahmen wirklich umgesetzt werden – oder überhaupt finanzierbar sind.“ Denn im Angesicht anderer Krisen wie den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, Inflation, Pflegenotstand sowie einer Finanzpolitik, die eine Schuldenbremse vorsieht, bleibt wenig Budget für derartige Präventivmaßnahmen der Kommunen.
Wie gut begegnen unsere Kommunen der Klimakrise? | Fr 24.11. 19 Uhr | LeseRaum Akazienallee, Essen | literaturviertel-ruhr.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Sansibar im hohen Norden
Thomas Kunst liest in Essen
Bücher als Investment
Lesung: Ernst-Wilhelm Händler mit „Das Geld spricht“ am 13.2. im Proust, Essen – Literatur 02/20
Echos in den Bergwäldern der Sprachen
Yoko Tawada mit ihrem Roman „Sendbo-o-te“ in Essen – Literatur 01/20
Literarischer Trip
T.C. Boyle stellt seinen Roman über LSD-Papst Timothy Leary in Essen vor – Literatur 02/19
Ehrung für ein Ruhrgebiets-Quartett
Verleihung des Brost-Ruhr-Preises 2024 in Bochum – Spezial 11/24
Klimaschutz = Menschenschutz
„Menschenrechte in der Klimakrise“ in Bochum – Spezial 11/24
Digitalisierung 2.0
Vortrag über KI in der VHS Essen – Spezial 10/24
Minimal bis crossmedial
Rekorde und Trends auf der Spiel Essen – Spezial 10/24
KI, eine monströse Muse
12. Kulturkonferenz Ruhr in Essen – Spezial 09/24
Wurzeln des Rechtsextremismus
Online-Vortrag „Ist die extreme Rechte noch zu stoppen?“ – Spezial 09/24
Wem gehört die Ökosphäre?
Seminar „Die Rechte der Natur“ in der VHS Dortmund – Spezial 05/24
Stimmen der Betroffenen
Vortrag über Israel und Nahost in Bochum – Spezial 04/24
Außerhalb der Volksgemeinschaft
Vortrag über die Verfolgung homosexueller Männer in der NS-Zeit in Dortmund – Spezial 04/24
„Ruhrgebietsstory, die nicht von Zechen handelt“
Lisa Roy über ihren Debütroman und das soziale Gefälle in der Region – Über Tage 04/24
Unterschiedliche Erzählungen
Vortrag zur Geschichte des Nahostkonflikts in Bochum – Spezial 03/24
„Was im Ruhrgebiet passiert, steht im globalen Zusammenhang“
Die Dokumentarfilmer Ulrike Franke und Michael Loeken über den Strukturwandel – Über Tage 03/24
Geschichte der Ausbeutung
„Wie Europa Afrika unterentwickelte“ im Bochumer Bahnhof Langendreer – Spezial 02/24
„Einer muss ja in Oberhausen das Licht ausmachen“
Fußballfunktionär Hajo Sommers über Missstände im Ruhrgebiet – Über Tage 02/24
„Mir sind die Schattenseiten deutlicher aufgefallen“
Nora Bossongüber ihre Tätigkeit als Metropolenschreiberin Ruhr – Über Tage 01/24
„Hip-Hop hat im Ruhrgebiet eine höhere Erreichbarkeit als Theater“
Zekai Fenerci von Pottporus über Urbane Kultur in der Region – Über Tage 12/23
„Das Ruhrgebiet erscheint mir wie ein Brennglas der deutschen Verhältnisse“
Regisseur Benjamin Reding über das Ruhrgebiet als Drehort – Über Tage 11/23
„Kaum jemand kann vom Schreiben leben“
Iuditha Balint vom Fritz-Hüser-Institut über die Literatur der Arbeitswelt – Über Tage 10/23
Irrweg deutscher Migrationspolitik
„Blackbox Abschiebung“ in Düsseldorf – Spezial 09/23
„Es hat mich umgehauen, so etwas Exotisches im Ruhrgebiet zu sehen“
Fotograf Henning Christoph über Erfahrungen, die seine Arbeit geprägt haben – Über Tage 09/23
Diskursive Fronten überwinden
„Produktives Streiten“ in Mülheim – Spezial 08/23