Lauschig ging die BoBiennale 2023 zu Ende: In Wattenscheids Innenstadt stand der Sonntag im Zeichen der Vielfalt der freien Bochumer Kulturszene. Musik unterschiedlichster Sorte, Live-Poesie, und Mitmach-Malerei-und-Musik versetzten den Saarlandplatz in einen entspannten Ort der Begegnung.
Mittags geht es los. Die Bühne steht vor dem Saarlandbrunnen, die elektronische Musik spielt und kurz darauf startet auch das Kinderprogramm. Auf der anderen Seite des Brunnens baut ein Künstler seinen Pavillon auf. Dann beginnt das musikalische Programm, u. a. mit Carsten Jansen, einem Wattenscheider Musiklehrer, und zweien seiner Schüler mit „Gitarrensound aus sechs Jahrzehnten“. Anschließend setzen Karmakind mit ihrem kreativen Mix aus diversen elektronischen Stilen und mittelöstlicher Musik einen ungewöhnlichen Akzent.
Gitarrengeschichte und Elektro-Mix
Niccolò Clemente arbeitet derweil in seinem Pavillon an seiner Performance „Eklipse“. Dabei schreibt er unter Mitwirkung des Publikums mit diversen Instrumenten und Computer an einem Song und mit Acrylfarben an Bildern. Es ist ein improvisatorischer Prozess, doch das ist Komposition im Kern ja immer.
Poetry-Slammer Emil Bosse hat seinen Texten eigens für diesen Auftritt ein musikalisches Gerüst verpasst. Diese Darbietungsform ist ideal für eine Laufpublikum-Veranstaltung wie diese. Zu rhythmischer Gitarre erhielten seine Texte eine Dringlichkeit und gewisse Schwere, waren ein langsamer Sprechgesang ohne Gesang, der seine Wirkung auch entfaltet, wenn man dem Text nicht komplett folgt.
Folklore und Jazz
Das transkulturelle Aramic Ensemble aus Essen deckt von arabischer Klassik über türkische und kurdische Folklore bis zur Musik rund ums Schwarze Meer ein großes Spektrum ab, und wandelt die Atmosphäre ein weiteres Mal. Schließlich betritt mit Daniel Brandl ein Solist die Bühne – mit zwei Instrumenten: ein Cello und ein Computer, der die Möglichkeiten vervielfacht. Wer sich auf seine Musik einlässt, entdeckt eine Vielfalt an Stilen und Emotionen. Im einen Augenblick wähnt man sich im interstellaren Raum, assoziert Melodien des Filmkomponisten Hans Zimmer oder die Melodie des Waldes in einer geflüsterten Welt. Bald darauf lächelt der Jazzfreund oder der Dungeon-Synth-Connaisseur. Am meisten Genuss zieht (wie immer), wer sich offenen Geistes auf Neues einlässt.
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