Der zentrale Raum im Josef-Albers-Museum ist Weltklasse. Seit Jahrzehnten malt Ulrich Erben gegenstandsfreie, farbbezogene Bilder, die einen enormen Schatz an Erkenntnissen bieten. Basis seiner Kunst ist das Sehen – und die Vergegenwärtigung dessen – und damit die Erfahrung des Gegenständlichen, präziser: der Landschaft, die er im Verhältnis von Form und Farbe transzendiert.
In den letzten Jahren hat Erben bevorzugt die Organisation von lichtem, tonalem Raum in der Fläche vorgenommen. Das Verhältnis einzelner rechteckiger Farbfelder und von äußeren Zonen und Innenfeld beruht auf der Einsicht, dass die farbliche Nachbarschaft erst die nuancierte Wahrnehmung der einzelnen Töne und von Hell und Dunkel erzeugt. Der Lichteinfall wird von Erben in jedem Bild neu ausgelotet und in subtilen Verschattungen angesprochen. Die strenge, symmetrische Organisation wird dabei fast unsichtbar unterlaufen.
Dazu arbeitet Erben in jüngster Zeit mit Schrägen, die die räumliche Tiefe unterstreichen und das Repertoire des Konstruktiven an seine Grenzen führen. Die Fläche wird zur feinen, lichtdurchlässigen Membran, dies führt zu subtilen Auslotungen selbst von Grau.
Unter dem Titel „Festlegung des Unbegrenzten“ sind nun großformatige Gemälde der letzten Jahre ausgestellt, flankiert von frühen Gemälden und Studien auf Papier, die die Konstanz und Konsequenz im Werk des 1940 geborenen, in Düsseldorf und im Latium lebenden Künstlers belegen. Sein Werk trifft in Bottrop auf das von Josef Albers. Das Nebeneinander zeigt, wie inspirierend und einvernehmlich sich zwei herausragende Künstler begegnen.
Ulrich Erben | bis 1.9. | Josef-Albers-Museum, Quadrat Bottrop | 02041 297 16
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