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Franz Marc, Mädchen mit Katze II, 1912, Öl/Lw, 71 x 66 cm (Ausschnitt), Franz Marc Museum, Kochel am See, Leihgabe aus Privatbesitz
© Walter Bayer, München

Bezüge zum Museum

27. September 2012

Marc und Dorgathen in Mülheim – Ruhrkunst 10/12

Vor allem in jüngster Zeit arbeitet das Kunstmuseum Mülheim die Qualitäten seiner Sammlung heraus – als geistige Substanz, die kulturelles Bewusstsein vermittelt und zum Image der Stadt beiträgt. Ein Teil der eigenen Erwerbungen und der Sammlung, die der Naturwissenschaftler Karl Ziegler im Rahmen einer Stiftung seiner Stadt überlassen hat, ist im ersten Obergeschoss permanent ausgestellt, dazu vertiefen Wechselausstellungen einzelne Aspekte weiter. Vorzüglich gelingt dies nun mit der Kabinett-Ausstellung um Franz Marc, die von seinem Aquarell-Entwurf zum Gemälde „Mädchen mit Katze“ ausgeht, der der Stiftung Ziegler gehört. Dazu wurden das Gemälde selbst und weitere begleitende Zeichnungen und Bilder, welche dem Motiv der Katze folgen, entliehen. „Modelle“ waren für Franz Marc die beiden eigenen Katzen. Franz Marc (1880-1916) gehört zu den Malern der Münchner Gruppe „Blauer Reiter“. In seiner Malerei vollzieht sich 1912 eine Verknappung, ja, Abstraktion hin zum Erleben von Farbe und Licht. Verbindend zwischen den Perioden ist das Tier, das Marc symbolisch versteht. Spannend ist hier, dass das Aquarell und das Gemälde unterschiedlichen Phasen angehören.

Auch die zweite Wechselausstellung besitzt einen Bezug zu Mülheim. Im Erdgeschoss und in den Räumen des Obergeschosses ist bis 21. Oktober eine Werkschau des Comic-Zeichners Hendrik Dorgathen zu sehen, der hier 1957 geboren wurde und im Künstlerkreis um Schlingensief und Dore O. groß geworden ist. Heute zählt er zu den wichtigsten Vertretern seines Fachs; etliche seiner Bücher sind Klassiker der Comic-Kultur. Dorgathen wird hier auch als freier Künstler vorgestellt, der Malereien und filmische Animationen erstellt hat. Durchgehend kennzeichnet seine Arbeiten eine Skurrilität in der Figurenzeichnung, die Verbindung von Mensch und Maschine und die Thematisierung urbaner Phänomene. Bei Marc also eine vermeintliche Weltferne und Zeitlosigkeit, bei Dorgathen die pulsierende Aktualität: Hundert Jahre sind in der Kunst eine lange Zeit, und das eine versteht man mit dem Wissen vom anderen besser.

„Franz Marc – Mädchen mit Katze“ | Kunstmuseum Mülheim a. d. Ruhr | bis 25.11. | www.kunstmuseum-mh.de

THOMAS HIRSCH

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