Kein Museum lässt sich gerne in die Karten schauen. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal ist da jedoch anders. Vielleicht, weil es das so will, vielleicht, weil es sein muss, nachdem im Mai erst bekannt wurde, dass die für Herbst 2018 geplante Großausstellung „Aufbruch zur Freiheit. Frankreich im 18. Jahrhundert“ kurzfristig abgesagt wurde. Das Veto aus Museumsvorstand und Beirat sorgte bundesweit für Aufsehen und entfachte die Diskussion um die Frage nach der Finanzierung in der Kunst aufs Neue. Das Museum hingegen beschäftigt sich nun mit einer der ältesten Fragen der Menschheit: Was tun?
Deren Beantwortung geschieht dabei sowohl philosophisch als auch erfrischend praktisch. Denn unbestritten ist die Notwendigkeit von Ausstellungen wie von Museen – das belegen zumindest Zahlen des Instituts für Museumsforschung, das allein 2016 mehr als 100 Millionen Besucher in 4699 deutschen Museen zählte. Auch wenn die Erhebung keinen inhaltlichen Unterschied zwischen den besuchten Einrichtungen machte, so legt die Zahl doch nahe, dass hier ein gesellschaftlicher Mehrwert generiert wird. Die am 7.10. startende Ausstellung „Blockbuster Museum“ im Von der Heydt-Museum untersucht diesen Mehrwert gleich einer musealen Autopsie und kehrt das Innere nach außen: Nicht nur die Auswahl von Objekten, die im Laufe einer Ausstellung getroffen werden muss, wird hier thematisiert, sondern auch übergreifende Fragen: Welchen Wert haben Ausstellungen, welchen Sinn und Zweck, welche Funktion erfüllen sie im gesellschaftlichen Leben und welche Verantwortung tragen sie zugleich?
Blockbuster – Museum | ab 7.10. | Von der Heydt-Museum, Wuppertal | 0202 563 6231
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