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Blick in die Ausstellung "Information und Kommunikation" in der Rotunde
Foto: Rolf Arno Specht

Kunst aus der Dorfgemeinde

14. September 2012

Ars Urbana zeigt Werke zum Thema Kommunikation und Information - Ruhrkunst 09/12

In den letzten Tagen hat eine Affäre um die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten auf eindrucksvolle Weise gezeigt, welchen Stellenwert die Macht über Informationen haben kann. Google ging bisher nicht auf die Bitten von Bettina Wulf, die Folgebegriffe bei der Suche ihres Namens zu löschen, ein. Stattdessen verwies man von Seiten der Pressestelle auf ein Ergebnis, das von mit Algorithmen betriebenen Maschinen zustande kam. Dieses wieder rum sei eben nicht eine willkürliche Selektion, sondern das Spiegelbild der häufigsten Usereingaben – im Grunde also eine bis auf die x-te Kommastelle hochdemokratische Verfahrensweise. Oder doch nicht? Und wenn nicht, wo markiert man die rote Linie?

Diese sind nur wenige von unzähligen Fragen, die im Zeitalter der globalisierten Kanäle immer wieder auf zwei Kernbegriffe reduziert werden können: Information und Kommunikation. Die Ausstellungsreihe Ars Urbana hat sich nun dieser beiden in einer Ausstellung angenommen, die seit dem 12.9. in der Bochumer Rotunde zu sehen ist. Im Gegensatz zu der vor zirka einem Monat gezeigten Foto-Schau über die Urban Explorer, hätte man nun aber „ein ganz anderes Konzept“, so Kurator Olaf Rauch. „Wir haben alles dabei. Maler, Medieninstallationen oder Hinterglasmalerei“, beschreibt Rauch die neue Exposition. Froh sei er über die Teilnahme von Emil Schult, dem Grafiker der Gruppe Kraftwerk, dessen Hinterglasmalereien ebenfalls in der Rotunde noch bis zum 23.9. zu sehen sind.

„Breites Spektrum“
Auf die Frage, ob man mit den beiden Begriffen ein nicht zu weitläufiges Terrain begangen habe, reagiert Rauch gelassen. Man wähle Themen, die von Interesse seien und ein breites Spektrum aufnehmen würden. Zudem hätte die Kunst dies in den letzten 30 Jahren „aufgenommen, adaptiert und verarbeitet“, was beweise, wie wichtig solche Themen seien.

Für Rauch persönlich steht noch eine andere Idee hinter den Begriffen. Eine Ars Urbana müsse auch stets die Architektur der Informationsgesellschaft im Blick haben. Nicht zufällig seien „alle Kommunikations- und Werbeunternehmen in den großen Metropolen und urbanen Zentren angesiedelt“, erklärt der Künstler und Kurator. Sie eines von vielen Zeichen dafür, dass die dauerkommunizierende Welt der Informationen näher zusammengerückt ist. Hier fällt reflexhaft das Wort Global Village. Wie hart das Dorfleben sein kann, muss wohl auch gerade Bettina Wulf erfahren.

Ars Urbana: Information und Kommunikation I 12.-23.9. I Katholikentagsbahnhof Rotunde

Dawid Kasprowicz

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