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Mögliche Beziehung

26. Januar 2012

Emil Schumacher in Hagen – Ruhrkunst 02/12

Das Emil Schumacher Museum im Kunstquartier Hagen hat ein Generalthema: Es stellt in wechselnden Präsentationen das Gesamtwerk dieses bedeutenden abstrakt-expressiven Malers vor und schärft den Blick für die Zusammenhänge und Hintergründe. Das wird bei der aktuellen Ausstellung „Schumacher – Afrika“ besonders deutlich, wenngleich es sich nur um eine periphere Verwandtschaft handelt. Zusammen mit Bildern aus Schumachers gesamtem Werk sind Monumental-Skulpturen aus dem Niger-Delta zu sehen, die aus mehreren Sammlungen ausgewählt wurden.

Emil Schumacher wurde 1912 in Hagen geboren, dort ist er auch 1999 gestorben. Zeit seines Lebens blieb er Hagen verbunden und besaß hier – obzwar er ab 1971 im Sommer auf Ibiza lebte – ein Atelier. Bekannt wurde er seit den 1960er Jahren mit materialbetonten Malereien. Die Farbe ist massiv aufgetragen, wobei die Oberfläche unruhig brodelnd wirkt, dominierend ist stets ein Farbton. Eine ausgreifende Linie, welche durch die Farbe fährt, genügt, um Gebirge, Pferde, Bäume zu notieren.

Dass seine Bilder Kreatürliches bannen, bestätigt nun der Dialog mit den afrikanischen Figuren aus Holz. Im Grunde sind hier zwei hervorragende Ausstellungen ineinander verschränkt, so dass sich die Merkmale ihrer Exponate gegenseitig erhellen. Ein direkter Einfluss der afrikanischen Stammeskunst auf Emil Schumacher lässt sich zwar nicht belegen, aber er hat diese Skulpturen geschätzt und sie daheim und im Atelier um sich gehabt. Die Ausstellung betont nun das Verbindende. Dies betrifft das Kantige, Ungeschliffene, das kraftvoll auf den Punkt kommt. Weiterhin verdeutlicht der Vergleich mit den Tönungen der unterschiedlichen Holzsorten, wie sehr Schumacher in seiner Malerei schon das erdige Braun ausgelotet hat. Und die linearen Verwebungen in der aufgerissenen Farbmaterie sind noch als sinnreiche Ereignisse lesbar: Auch bei Schumacher geht es um existenzielle Äußerungen, die elementar und archaisch sind. Also, wir sind hier den Ideen des großen Emil Schumacher sehr nahe.

„Schumacher – Afrika“ I bis 3. März I Emil Schumacher Museum in Hagen I www.esmh.de

THOMAS HIRSCH

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