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Horst P. Horst, Muriel Maxwell, American Vogue Cover, 1930, Fotografie (Ausschnitt)
© Condé Nast / Horst Estate

Stilbildend elegant

31. März 2016

Horst P. Horst in Düsseldorf – Ruhrkunst 04/16

Am Standort Düsseldorf war diese Ausstellung überfällig, aber eigentlich nicht nur dort. Horst P. Horst, dem das Düsseldorfer NRW-Forum eine gediegen opulente Werkschau widmet, wurde mit Modefotografie bekannt und in der Modebranche berühmt. Er ist mit seiner Auffassung von Licht, Ausdruck und Körper im Raum aber auch Vorbild für Generationen von Fotografen.

Geboren wurde er 1906 als Horst Paul Albert Bohrmann in Weissenfels. Nach einem Studium an der Kunstgewerbeschule in Hamburg ging er nach Paris, um beim Architekten Le Corbusier zu arbeiten. Protegiert von George Hoyningen-Huene wurde er dort ab 1932 als Fotograf für die Vogue tätig: zu einer Zeit, als die Fotografie an Stelle der Modezeichnung trat. 1939 übersiedelte er nach New York, er wurde amerikanischer Staatsbürger und änderte seinen Nachnamen in Horst. Seine Arbeitsmittelpunkte waren von nun an Paris und New York – Horst war immer zur rechten Zeit am rechten Ort und er wusste, worauf es bei der Haute Couture ankam. Mit seinem Sujet ist ein gewisses Pathos verbunden. Horst inszenierte, etwa im Stile der Antike oder Romantik, dazu setzte er mehrere Scheinwerfer, arbeitete für seine s/w-Aufnahmen mit Licht und Schatten und erzeugte theatralische Räume. Eine frühe Bezugsquelle war der Surrealismus, so sind in der Ausstellung auch Aufnahmen von Dalí und dessen Frau Gala zu sehen. Daneben treten Porträts von Schauspielern seiner Zeit, ausgestellt sind etwa Bildnisse von Bette Davis, Ginger Rogers und Marlene Dietrich, auch diese in auratischer Verdichtung, wobei Horst nun den Ausschnitt enger nimmt und das Gesicht fokussiert.

Die Ausstellung zeigt aber auch, wie vielseitig Horst auf höchstem Niveau war. Offen für technische Neuerungen, hat er seine Models auch in Farbe fotografiert – seine Cover für Vogue sind in einer Vitrine ausgestellt – außerdem Architektur und Naturformen und Aktdarstellungen in s/w und Interieurs in Farbe aufgenommen. Alles gut. Aber das, womit er auch nach seinem Tod 1999 im Bewusstsein ist, sind die luxuriös auftretenden, präzise komponierten und atemberaubend schönen Modeaufnahmen.

„Horst: Photographer of Style“ | bis 22.5. | NRW-Forum in Düsseldorf | 0211 892 66 90

Thomas Hirsch

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