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Dong-Yeon Kim, Neue Kreuzung NY, 2009
Foto: Dong-Yeon Kim

Tradition & Moderne

30. Juni 2011

Dong-Yeon Kim im Kunstverein Dortmund - Ruhrkunst 07/11

Dong-Yeon Kim gehört zu den wichtigen Grenzgängern zwischen der westlichen und der ostasiatischen Kultur im 21. Jahrhundert, der in seiner Kunst technologischen Fortschritt und Tradition auslotet und Aspekte wie Zivilisation und Nomadentum, Metropole und landschaftlichen Raum im Blick hat.

Geboren 1960 in einem Dorf nahe Seoul, hat er an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert; heute lebt er in Düsseldorf und unterrichtet als Professor für freie Kunst in Seoul. Bekannt wurde Dong-Yeon Kim mit realistisch anmutenden, filigranen Modellen von verlassenen Gebäuden, die den Eindruck einer Stadt nach einer Katastrophe erwecken und in Ausstellungen teils begleitet werden von Ziegelbauten mit hohen Schornsteinen sowie von Strommasten, die konstruktiv aus Metallstreben zusammengesetzt sind. Dong-Yeon Kim fasste diese plastischen Arbeiten, die unter anderem im Museum Goch ausgestellt waren, unter dem Titel „Holy City“ zusammen.

Später hat er sich den gerasterten Fassaden heutiger Großstadt-Architektur zugewandt. Kim widmet sich auch der Symbolik des Weges und der Straße, die er in jüngster Zeit als Ausschnitt einer Verkehrskreuzung zwischen stereotypem Verlauf und formaler, fast kalligraphischer Freiheit zerlegt hat und durch den Ausstellungsraum mäandern lässt. Nun finden sich zudem Figuren in einer konzentrierten, augenblicklich anschaulichen Gestalt, die „Monster“ und „Snowster“.

Dong-Yeon Kim arbeitet mit Hölzern (Bambus, Sperrholz) und mit reflektierenden Metallflächen, seine Werke wirken fragil, beschädigt, teils auch urtümlich oder ganz im Gegenteil, technoid, widerständig. Koreanische Weisheiten des Innehaltens und der Wertschätzung kleiner Dinge werden mit den modernen Metaphern der Geschwindigkeit konfrontiert. Gesellschaft, Zivilisation und ihr Umgang mit den Ressourcen der Natur und der Geschichte sind eindrucksvoll thematisiert. Im Dortmunder Kunstverein stellt Dong-Yeon Kim nun seine neuesten Arbeiten als raumgreifende Installation vor.

„Dong-Yeon Kim: Beautiful Fe@r“ I Bis 7.8. I Dortmunder Kunstverein

0231 57 87 36

THOMAS HIRSCH

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