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Von der Fläche in den Raum

29. September 2011

Eine anschauliche Ausstellung in der „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ - Ruhrkunst 10/11

Das Thema und der theoretische Ansatz der Ausstellung „Malerei und realer Raum“ in Bochum-Weitmar liegen auf der Hand. Die „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ versteht sich als Forschungsinstitut zur Kunst mit einem Faible für ungegenständliche Darstellungen. Das entspricht ganz dem Programm der benachbarten Galerie m, die hier seit Jahrzehnten Pionierarbeit leistet. Und es wäre im Sinne des früheren Professors für Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Max Imdahl (1925-88), der sich in Deutschland frühzeitig für reduzierte, dabei in den dreidimensionalen Raum strebende Kunst eingesetzt hat. Die „Situation Kunst“ gehört zum Kunstgeschichtlichen Institut mit den Kunstsammlungen auf dem Campus der Universität, und seit einem Jahr steht ihr mit dem Kubus in Weitmar ein vorzügliches Ausstellungshaus zur Verfügung, das angemessen hochkarätig bespielt wird.

Zum Beispiel jetzt. Der Ausstellungstitel „Aufbruch“ meint zweierlei: Es geht um die künstlerische Avantgarde seit 1945 und um ein künstlerisches Verständnis, bei dem (oft malerische) Flächen nach vorne oder in die Raumtiefe geöffnet bzw. erweitert sind. Eine Prämisse der Ausstellung ist, dass es sich um ungegenständliche Kunst handelt. Diese Werke präsentieren nichts außer sich selbst. Die Verfahren und Absichten differieren, wobei die Arbeiten aller Theorie zum Trotz anschaulich und sinnlich wirken und dahingehend für jedermann verständlich sind. Die Liste der Künstler umfasst prominente und für das Thema unverzichtbare Namen wie Lucio Fontana oder François Morellet, aber auch jüngere, teils ziemlich unbekannte Künstler, die man nun immerhin exemplarisch kennenlernt. Eine Arbeit von Udo Nöger hätte übrigens gut in die Ausstellung gepasst.

Haupt-Kurator in Bochum ist Erich Franz: ein altgedienter Spezialist, wenn es um das offene Bild geht. Im Katalog trifft der ehemalige Ausstellungsmacher des Landmuseums Münster dann auf ehrgeizige Studenten, die Texte zu den einzelnen Kunstwerken geschrieben haben. Denn die „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ versteht sich auch als Lehranstalt.

„Aufbruch. Malerei und realer Raum“ I bis 15. Januar im Kubus von „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ in Bochum-Weitmar I www.situation-kunst.de

THOMAS HIRSCH

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