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Bilder gibt es im Überfluss - aber welche sind lukrativ?
Foto: Diethelm Wulfert

Weder Kunst noch Handwerk

25. September 2012

bild.sprachen-Messe in Gelsenkirchen - Ruhrkunst 09/12

„Die Fotografie ist ein Kommunikationsmedium“. Punkt. Ästhetik und Schönheit wären Kategorien für die Malerei. Peter Liedtke, Inhaber und Gründer der Firma bild.sprachen, sieht die Fotografie zunächst als konkretes Mittel, um mit seinem sozialen Umfeld in Kontakt zu treten. Sein Pixelprojekt Ruhr ist in den vergangenen zehn Jahren zu einem großen regionalem Gedächtnis angewachsen, an dem über hundert Fotografen beteiligt sind. Inzwischen ist es auch ein Zeugnis für den Strukturwandel im Revier geworden. Darüber hinaus veranstaltet er im Wissenschaftspark Gelsenkirchen seit 2008 die Messe „bild.sprachen“, bei der das Handwerk der Fotografie auf die Erwartungen der Wirtschaft trifft. „Die Messe ist ein Marktplatz für Dienstleistungen“, erklärt Liedtke. Von der Portraitfotografie über Projektimages bis zu Bildern für die Stadtentwicklung erstreckt sich das Feld der Messeteilnehmer.

Ambivalente Situation
Die Arbeitssituation für Berufsfotografen ist ambivalent. Zum wird in den noch schwer durchsichtigen Zweig der Kreativwirtschaft viel Hoffnung gelegt. Die Vernetzung von Agenturen, Fotografen, Web-Desginern und anderen angewandten Künstlergruppen könnte für manche eine dauerhafte Auftragslage darstellen. Bis heute sind die meisten Fotografen nämlich Freelancer und damit auch quasi Marketing, Produktion und Vertrieb in einer Person. Auf der anderen Seite leidet auch der Fotograf als geistlicher Urheber seiner Ware unter ihrer unkontrollierten Verfügbarkeit im Netz. Daher ginge es neben der Markenpräsentation auf der Messe auch um "den Beruf des Fotografen“, bemerkt Peter Liedtke. Mit dem Wissen, dass manche kaum von ihrem Beruf leben können, „müsse man sich über neue Vermarktungsmodelle unterhalten“. Dies gelte ihm zufolge umso mehr, wenn „alles ohne Verluste kopierbar ist, und zwar weltweit.“ Hier helfe es nicht mehr zu „lamentieren“, man müsse handeln, so Liedtke weiter, der neben Fritz Pleitgen auch Metropole-Ruhr-Chef Thomas Westphal auf der Messe begrüßen darf.

Wirklichkeit einholen
Dass die Fotografie auch eine Ästhetik braucht, weiß Peter Liedtke. Aber als Fotograf sieht er das Potential des Auslösers vor allem darin, „auf Missstände aufmerksam zu machen“ und positive Beispiele „hervorzuheben“. Ob eine Gesellschaft statisch in ihrem Korsett verharrt oder ob sie sich für einen Wechsel entscheidet, könne man an der Stadtentwicklung ablesen. Hierauf hat die Fotografie seit langem einen entscheidenden Einfluss. Nicht zuletzt deswegen wird das Feld zwischen dem Foto und dem Computerbild immer geringer. Wer möchte denn schon eine stagnierende Metropole kommunizieren?

bild.spachen 2012 - Messe für Fotografie, visuelle Kommunikation und Marketing
28.-29.9. 2012 I Wissenschaftspark Gelsenkirchen I Infos: www.bildsprachen.de

Dawid Kasprowicz

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