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Karsten Konrad: „Mean Machine”, 2009
Foto: courtesy of loop – raum für aktuelle kunst, berlin

Welt des Nichts

23. Februar 2012

„Abstract confusion“ in Gladbeck - Ruhrkunst 03/12

Abstrakter Expressionismus, Neo Geo, Suprematismus, Informel. Die Schubladen der Kunstgeschichte sind vielfältig, scheinbar endlos, oftmals nur Blendwerk. Jetzt zeigt die Neue Galerie Gladbeck mit „Abstract confusion“ die Werke von gleich 20 Künstlern, die von Kunstmarkt und Theorie alle unter dem „Fachbegriff“ Neue Abstraktion geführt werden. Entstanden ist ein verwirrendes Sehvergnügen, dessen Präsentation beinahe selbst einer Installation des Nichtgegenständlichen nahekommt. Gleich zwei Galerieräume wurden mit allen Darstellungsformen abstrakter Kunst zwischen Malerei, Video und Skulptur gefüllt. Im Zentrum Thomas Scheibitz und seine dreidimensionalen Objekte, mit denen er bereits 2005 im Deutschen Pavillon vertreten war. Seine Skulpturen sind meist aus der Wirklichkeit abgeleitet, sie wirken nur kurz absolut abstrakt. Ihre Formen sind, wie etwa bei den bekannten gekappten Baumkronen, aus der Wirklichkeit abgeleitet. In Gladbeck zeigt man seine dreidimensionale Arbeit „Parker Hit“ von 2008, das sind drei Pfeilzeichen, die auf einen Halbbogen zeigen, spärlich farbig bemalt. Auch zu sehen: „Landschaft mit Schlangendrama“ (2010), eine Malerei auf Leinwand. Doch wer lässt sich nur immer diese abstrusen Titel einfallen? Und warum?

Abstraktes stellt eigentlich nur Form dar, die Assoziationen trifft der Betrachter, das sollte bei Karsten Konrads Skulptur mit dem verwirrenden Titel „Oh Dino“ nicht anders sein, ein Schelm, der auch hier Übles denkt und weiterwandert zum schwarzen Trashstone von Wilhelm Mundt, der zumindest farblich an den minimalistischen Höhepunkt der Nichtgegenständlichkeit erinnert: Kasimir Malewitschs schwarzes Quadrat, und das stammt bekanntlich schon von 1915.

Was ist also neu an der „Neuen Abstraktion“? Natürlich nichts. Doch dafür können die Kunstwerke auch nichts, sieht man doch in den Skulpturen von Axel Anklam neben aeronautischer Dynamik von Insektenflügeln auch die „Nuova Form“ aus blankem Edelstahl mit transparenten Oberflächen. Und dann muss ich bei Terry Haggerty immer an Daniel Buren oder Bridget Riley (da hieß das noch Op Art oder Analytische Malerei) denken. Was ist das? Alte Abstraktion?

„ABSTRACT confusion“ I bis 30.3. I Neue Galerie Gladbeck I www.neue-galerie-gladbeck.de

PETER ORTMANN

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