Udo Dziersk (*1961 in Gelsenkirchen) gehört zu den herausragenden gegenständlichen Malern seiner Generation; seit 2002 leitet er als Professor den Orientierungsbereich der renommierten Kunstakademie Düsseldorf und ist seit einigen Jahren auch Gastprofessor für Malerei im chinesischen Xi'an. Derartige Erfahrungen zwischen den Kontinenten, die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen und deren Geschichte stehen im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit. So hat sich Dziersk über die Jahrzehnte intensiv mit dem mittelalterlichen Bildschnitzer Tilman Riemenschneider, mit der italienischen Renaissance oder Landschaften in der Türkei auseinandergesetzt. Er hat sich kulturellen Bräuchen in Russland und Albanien zugewendet, aber ebenso Naturräume erforscht – und er fügt die verschiedenen Sphären in genauer, intuitiver Kombinatorik zueinander.
Teils als Silhouetten, teils in schablonenhafter Stilisierung oder fotorealistischer Plastizität stehen die einzelnen Motive in einem Farbgrund, mitunter verknüpft mittels Linien, die frei durch den Flächenraum mäandern. Ein Aspekt ist die Frage nach der eigenen Identität und dem Wiederfinden in der Zivilisation. In jüngster Zeit kommen verstärkt Menschen in seinen Bildern vor. Die Schilderung erweitert sich mehr und mehr zu Erzählungen. Dziersk fokussiert nun auch, in von Mal zu Mal wechselnder Perspektive, die Einrichtung der Wohnung und des Ateliers in Wuppertal. Davon handelt nun auch seine umfangreiche Ausstellung in der cubus kunsthalle, die noch Malereien integriert, mit denen Dziersk vor drei Jahrzehnten erste Erfolge feierte. Sehenswert!
Udo Dziersk | voraussichtlich geschlossen bis 19.4. | cubus kunsthalle Duisburg | 0203 262 36
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