Bahnsteig 13. Ein Omen für die Integration? Geht‘s hier um Integration? Derzeit geht‘s immer um Integration. Und Sprachelernen. Also was heißt Melez? Später nachfragen. Welche Sprache ist denn heute dran? Balkan. Aha! Ein Waggon ist innen ganz weiß – futuristisch, steril. Sprache: schriftlich. Man darf beschmieren. Überall liegen Eddings. Reisende schreiben auf ihre Sitzbänke, andere kommentieren das Geschriebene.
Seit über einem Monat rattert der goldene Melez-Zug nicht mehr auf den Schienen des Ruhrgebiets....
trailer: Frau Nölle, Sie arbeiten beim Wappentier der Kulturhauptstadt?
Jolanta Nölle: Wappentier? Den Vergleich kannte ich bislang noch nicht. Flaggschiff, Leuchtturm oder Kathedrale der Industriekultur sind die häufig genannten Synonyme für das Welterbe Zollverein.
trailer: Herr Strüder, RUHR.2010 ist bald um. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Christian Strüder: Es ging darum, eine kulturell bislang weniger beachtete Region als Kulturmetropole zu präsentieren. Trotz des guten Rufs einiger traditioneller, etablierter Einrichtungen musste man sich immer noch vom Kohlenstaub befreien. Und die Freie Szene spielte überregional bisher keine Rolle. Für eine Gesamtbilanz fehlt mir jedoch der Überblick.
trailer: Herr Gottlob, wie fällt Ihre Halbjahresbilanz zu RUHR.2010 aus?
Kai Gottlob: Das filmforum hat sich an mehreren Projekten des Festivalbüros in Duisburg beteiligt. Das genreübergreifende Stück „Liebe, Sehnsucht, Ruhrort“ fand im Rahmen der 33. Duisburger Akzente statt. Dort haben wir stadthistorische Filme aus den 20er bis 50er Jahren gezeigt.
trailer: „Woanders is auch scheiße!“ Herr Goosen, was will uns der Dichter damit sagen?
Frank Goosen: Et is, wat et is, ne? Hier ist es nicht schön, aber woanders ist auch nicht besser. Der Spruch entspricht dem Maximum an Romantik, die dem Ruhrgebietsmenschen zu entlocken ist, wenn er über seine Gegend spricht. Darin spiegelt sich seine Fähigkeit, sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Man kann wirklich nicht behaupten, dass es hier objektiv schön wäre. Aber woanders ist es nicht besser, sondern nur hübscher.
trailer: Frau Vossebein, RUHR.2010 propagiert den Weg weg von der Zeche, hin zur Kultur. Können Sie darüber schmunzeln?
Kornelia Vossebein: Die Zeche Carl verstehe ich als den Prototyp des Strukturwandels. Die Gebäude wurden bereits in den Siebziger Jahren für die Kultur genutzt.
trailer: Herr Stein, bitte komplettieren Sie den Satz: Denk ich an RUHR.2010 in der Nacht … Rolf...
trailer: Herr Hanke-Lindemann, RUHR.2010 – was soll das Theater?Horst Hanke-Lindemann: Mir fällt...
trailer: Herr Sommers, fangen wir an mit Fragen an den Vereinspräsidenten oder an den Bademeister?
Hans-Joachim Sommers: Eigentlich egal.
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